Indien Prüfung in Kuh-Wissenschaft nach Kontroverse verschoben

Die indische Regierung hat die bei Hindus als heilig geltenden Kühe zunehmend politisiert.
Die indische Regierung hat die bei Hindus als heilig geltenden Kühe zunehmend politisiert.

Indien hat eine Art Bildungsquiz über die dort als heilig verehrten Kühe nach einer Kontroverse um bizarre Behauptungen zu den Tieren im Lernmaterial auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies sagte ein Sprecher der Behörde, die von Premierminister Narendra Modi zum Schutz der Kühe eingesetzt wurde. Im Kuh-Lernmaterial stand etwa, dass das Töten von Kühen Erdbeben verursache und dass Milch von indischen Kühen Spuren von Gold enthalte.

Kuhmilch, Kuhurin und Kuhmist

Der Behördensprecher sagte, das Bildungsquiz sei die Idee seines früheren Chefs gewesen. Inzwischen habe das übergeordnete Ministerium für Tierhaltung und Milchwirtschaft eingegriffen. Künftige Programme müssten nun eine „wissenschaftliche Basis“ haben. Das einstündige Onlinequiz sollte eigentlich am Donnerstag stattfinden. Auch Ausländer sollten teilnehmen können. Erfolgreiche Teilnehmer sollten einen attraktiven Geldbetrag erhalten.

In Indien gelten Kühe für die hinduistische Bevölkerungsmehrheit als heilig. Kuhmilch, Kuhurin und Kuhmist gelten laut traditioneller indischer Ayurveda-Medizin als heilend. Viele Bauern setzen alte weibliche Kühe aber aus, wenn sie keine Milch mehr geben und sich deren Haltung nicht mehr lohnt. Zahlreiche Tiere sterben dann im Straßenverkehr. Die amtierende indische Regierung hat Kühe zunehmend politisiert, viel Geld für ihren Schutz und für Kuh-Wissenschaft eingesetzt und das Töten der Tiere teilweise verboten.

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