Karlsruhe Teurer wohnen

Eine Wohnung zu mieten, ist in Neustadt teurer als im rheinland-pfälzischen Landesdurchschnitt. Während hier als Mittelwert bei neuen Mietverträgen 6,43 Euro pro Quadratmeter fällig sind – also 643 Euro für eine 100-Quadratmeter-Wohnung –, liegt der Wert in Rheinland-Pfalz bei 5,91 Euro (Stand jeweils 2013). Unverändert teuer ist das Wohnen in Speyer.

Damit nimmt Neustadt den siebten Rang unter den 36 Städten und Kreisen im Land ein. Das heißt: Nur in sechs Städten beziehungsweise Regionen kostet das Wohnen zur Miete noch mehr. Zu diesem Ergebnis kommt ein im Oktober veröffentlichtes Wohnraumgutachten, das das Bauforum Rheinland-Pfalz, das rheinland-pfälzische Finanzministerium sowie die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz gemeinsam in Auftrag gegeben hatten. Noch teurer als in Neustadt sind laut den Erhebungen – dabei geht es immer um Neuverträge – die Mieten in Mainz (9,51 Euro), Trier (8,00), Speyer (7,32), Mainz-Bingen (7,01), Landau (6,82) und Ludwigshafen (6,67). Unter fünf Euro kostet der Quadratmeter in Kusel (4,89), Zweibrücken (4,80) und der Südwestpfalz (4,60) und in Pirmasens, wo Mietwohnungen mit im Schnitt 4,10 Euro pro Quadratmeter am billigsten in ganz Rheinland-Pfalz sind. Über dem Rhein in Mannheim kostet der Quadratmeter übrigens 6,71 Euro. Beleuchtet werden in der „Wohnungsmarktbeobachtung“, so der offizielle Titel der Statistik, auch die Veränderungen seit 2005. Bis auf eine Ausnahme (Altenkirchen im Westerwald) sind die Mietpreise bei Neuverträgen überall gestiegen. Auch hier nimmt Neustadt einen vorderen Rang ein mit einer Steigerung von 81 Cent pro Quadratmeter (14,4 Prozent), was umgerechnet auf eine 100-Quadratmeter-Wohnung eine Teuerung von 81 Euro bedeutet. Allerdings sind die Preise zum Beispiel in Landau (17,8 Prozent) und Speyer (19,1) noch stärker gestiegen. Zum Vergleich ein Blick auf das „günstige“ Pirmasens: Von 2005 auf 2013 sind dort die Neuvertragsmieten nur um 3,5 Prozent gestiegen – und von 2010 auf 2013 sogar um 1,0 Prozent gesunken. Auch die Kaufpreise für Eigentumswohnungen unterscheiden sich in Rheinland-Pfalz teilweise erheblich: Die Mittelwerte reichen von 652 Euro pro Quadratmeter in Pirmasens bis 2500 Euro in Trier. In Neustadt kostet der Quadratmeter im Schnitt 1681 Euro – nur in zwei pfälzischen Städten muss ein Käufer mehr hinblättern: in Landau (1812) und Speyer (1923). Für Neustadt bedeutet das von 2005 auf 2013 eine Steigerung von 19,2 Prozent, während es in Speyer 30,9 und in Landau sogar 39,5 Prozent sind. Wesentlich günstiger sind die Kaufpreise neben Pirmasens unter anderem in Kaiserslautern (1105), Frankenthal (1234), Ludwigshafen (1324) und Bad Dürkheim (1565). In Sachen Selbstnutzerquote – kein Vermieten, sondern Wohnen im zwischen 2003 und 2012 gebauten Eigenheim – nimmt Rheinland-Pfalz mit 57 Prozent Platz zwei im Vergleich der Bundesländer ein. In Neustadt liegt diese Quote bei 50 Prozent. Das heißt, die Hälfte wohnt im selbst gebauten Haus, die andere Hälfte vermietet ihre Immobilie. Wobei hier der Unterschied zwischen Ein- und Zweifamilienhäusern mit 77 Prozent und Mehrfamilienhäusern mit nur 23 Prozent naturgemäß groß ist. Die höchste Selbstnutzerquote im Land hat die Südwestpfalz (72 Prozent), die niedrigste die Stadt Koblenz (34). (ffg)

x