Handball Zweibrücker SV-Löwen fahren bei „Südpfalztigern“ neunten Sieg in Folge ein

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Für die Oberliga-Männer des SV 64 Zweibrücken war das 34:29 (12:16) bei der SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam am Samstagabend schon der neunte Sieg in Folge. Für Fans der „Südpfalz-Tiger“ war dagegen schon vorher klar: keine Leute, keine Chance gegen den SV 64 Zweibrücken.

SG-Trainer Christian Job war froh, dass Florian Bauchhenß sein erstes Spiel nach Verletzung machte – zweieinhalb Stunden nach dem Anpfiff des Pfalzliga-Spiels der von ihm betreuten A-Jugend in Rodalben. Aufgetischt wurden am Samstagabend zwei starke Torhüter und eine kurze Phase, in der drei SG-Spieler gegen vier Zweibrücker spielten. Die Schiedsrichter übertrieben es mit Zeitstrafen. Die Ottersheimer kamen um die befürchtete Zehn-Tore-Klatsche aber herum.

Die Schwierigkeit der SG: Wie die Abwehr des Gegners nach vorne ziehen? Auf halbrechts war das die Aufgabe von André Hilsendegen. Er nahm sich Würfe aus dem Rückraum, verballerte fünf bis zur Halbzeit. Auf halblinks trat Bauchhenß an, in der Mitte Jan Gerbershagen, der erst nach der Halbzeit aufblühte. Joshua Albert fehlte wegen einer Schulterentzündung, Spielmacher Arne Schäfer hatte sich einen Finger gebrochen.

Beiderseits strake Torhüter mit Zajac und Geiger

Nach dem 4:2 für die SG nahm Zweibrücken das Heft in die Hand. Klaus-Peter Weinert coachte die Mannschaft an der Seite des sich in die Jugendarbeit zurückziehenden Stefan Bullacher und stellte fest, dass jeder Spieler zehn Prozent weniger gebracht habe als zuletzt im grandiosen, mit 34:23 gewonnenen Spitzenspiel gegen Budenheim. Ein Mann stellte sich dem SV 64 besonders entgegen: Maximilian Geiger parierte bis zur Pause zehn Würfe, 14 insgesamt. Ähnlich stark war SV-Torhüter Damian Zajac (sieben Paraden), dessen Wurf zum vermeintlichen 12:17 ins verwaiste SG-Tor passte – aber hauchdünn nach dem Halbzeitsignal.

Nach der Pause machte Zweibrücken dann schnell alles klar: 22:14 hieß es mit dem Strafwurf von Adam Soos (38.). Nur diesen einen Siebenmeter (von fünf) konnten die Gäste verwandeln. Ihre Stärke aber: Torgefährlichkeit. Philipp Kockler knallte acht Bälle rein, mit ähnlich viel Zug ging Adam Soos (10/1 Tore) auf die Abwehr zu, am Kreis warf Sebastian Meister fünf Tore, teils in arger Bedrängnis. Die SG-Abwehr kam zeitweise nicht hinterher. „Wir haben unsere Baustellen gesehen gegen eine Top-Mannschaft, deren Tempo und die Kreisläuferanspiele“, sagte Job.

Weinert will kein Déjà-vu erleben

Die Gäste hätten höher gewonnen, wenn Weinert in der zweiten Hälfte nicht Torhüter Benedict Haubeil gebracht hätte. Denn der fand nicht ins Spiel, zehn Minuten vor dem Ende ging er nach zwei Paraden wieder hinaus. Weinert hielt ein Déjà-vu für nicht ausgeschlossen, das Hinspiel hatten die SV-Löwen verloren. So weit kam es aber nicht, zu überlegen war die Gäste-Mannschaft. Der als Linksaußen gekommene Lasse Finck traf noch zweimal. SG-Trainer Tobias Job war angesichts der Personalnot „super zufrieden mit dem, was ich gesehen habe“. Er hielt als Fazit fest: „Wir haben uns nicht hängenlassen.“

So spielten sie

SG Ottersheim/Bellheim/K./Zeiskam: Geiger (Timo Bauchhenß) - Hilsendegen (7/2), Gerbershagen (8), Florian Bauchenß (5/1) - Horn (2), Michel (2) - Graap (4) – Latzko (1), Sefrin, Scheick

SV 64 Zweibrücken: Zajac, Haubeil (30. - 50.) - Grieser, Soos (10/1), Kockler (8) - Hammann (1), Zellmer (4) - Meister (5) – Winter (1), Bayer, Naumann (3), Finck (2), Kroner, Eberhard

Spielfilm: 4:4 (9.), 8:11 (20.), 12:16 (HZ), 12:19 (34.), 17:23 (40.), 21:24 (43.), 21:27 (47.), 25:30 (51.), 29:34 (Ende) - Zeitstrafen: 5:2 - Siebenmeter: 3/3 - 5/1 - Beste Spieler: Geiger, Gerbershagen - Zajac, Soos, Kockler, Meister - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Stadelmeier/Antosch (Mainz).

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