Eishockey Zweibrücker „Hornets“-Nachwuchs: In der Slowakei Legenden auf der Spur

78 Spieler, Betreuer und Eltern fuhren für eine Woche nach Trencin. Am Ende des Trainingslagers zogen die Verantwortlichen ein p
78 Spieler, Betreuer und Eltern fuhren für eine Woche nach Trencin. Am Ende des Trainingslagers zogen die Verantwortlichen ein positives Fazit: Die Teams sind zusammengewachsen, die Eltern kennen sich besser.

Eine Woche lang haben 35 „Young Hornets“ in der Slowakei trainiert. Dort traf die Delegation des EHC Zweibrücken auf Freunde aus der Vergangenheit. Für das kommende Jahr gibt es bereits weiterreichende Pläne.

„Große Momente für Talente“ lässt sich das Trainingslager überschreiben, das 35 Eishockeyspieler der Young Hornets aus Zweibrücken über Pfingsten in der Slowakei absolviert haben. Die Idee dazu hatte schon vor rund einem Jahr Tomas Vodicka, ehemaliger EHC-Spieler und Nachwuchstrainer, der wie viele „Zweibrücker Eishockey-Slowaken“ aus der westslowakischen Stadt Trencin stammt. Zusammen mit dem Betreuerteam, dem U11-Trainer Jozef Rekem, der ebenfalls aus Trencin stammt, sowie Sandra Schwebius und vielen Sponsoren stemmte Vodicka das Großprojekt.

Mit einem Reisebus und einem Neunsitzer machten sich die Young Hornets der Jugendmannschaften U9, U11, U13 und U15 mitsamt Eltern in der Nacht zum 27. Mai ab der Eishalle auf die knapp 14-stündige Fahrt. In Trencin wohnten die jungen Eishockey-Cracks und die meisten der Eltern im Sporthotel von Marián Gáborík, der als ehemaliger Nationalspieler und NHL-Profi weit über Trencin hinaus bekannt ist. Er betreibt eine Eishalle, die täglich von morgens bis abends für Trainings, Trainingslager und Turniere ausgebucht ist sowie das dazugehörige Hotel. Und natürlich bekamen die jungen Zweibrücker Spieler Autogramme von ihm, als sie das örtliche Hockey-Museum besuchten.

Wiedersehen mit dem Meistertrainer

Überhaupt traf die 78 Personen zählende Reisegruppe aus Zweibrücken viele große Namen des Eishockeysports in Trencin, beispielsweise Meistertrainer Miroslav Hantak, der in den 90er Jahren in Zweibrücken spielte und anschließend als Trainer wirkte. Das Hallo war besonders bei den ehemaligen Zweibrücker Aktiven groß, die ihre Kinder nach Trencin begleiteten und früher zusammen mit ihren aus der Slowakei stammenden Mitspielern um den Puck kämpften. Hantak, heute 58 Jahre alt, war quasi der Wegbereiter für etliche Slowaken aus Trencin, die ihm als Spieler zum EHC Zweibrücken folgten. Lukas Srnka, Radovan Pastorek, Tomas Vodicka, Miroslav Bielik und Matus Zaborsky stammen aus Trencin, aber auch der in Saarbrücken wohnende EHC-U11-Trainer Rekem. Letzterer stand täglich von morgens bis abends mit den Kindern auf dem Eis, leitete sie zusammen mit Tomas Vodicka, Reiner Lahm, Markus Theimer, dem EHC-Aktiventrainer Ralf Wolf, Jan Krauß und Teufels-Torwart und Torwarttrainer Steven Teucke an.

Zauberer mit dem Puck

Auch der Jugendleiter des slowakischen Eishockey-Verbands, Roman Tvrdon, kam in die Eishalle, um eine Trainingseinheit zu übernehmen. Wobei die sieben Trainer der jungen „Hornissen“ sich genauso etliche Tricks und Tipps abschauen konnten wie die Jugendspieler selbst. „Die spielen kein Eishockey, die zaubern mit dem Puck“, entfuhr es einer Spielermutter, nachdem sie eine slowakische Jugendmannschaft hatte trainieren sehen. Trencin mit seinen mehr als 50.000 Einwohnern, an der Grenze zu Tschechien gelegen, ist in der Slowakei der Eishockey-Ort schlechthin.

Während der „Hornets“-Nachwuchs morgens und nachmittags auf dem Eis trainiert und zwischenzeitlich draußen Off-Ice-Training bei Sonnenschein hatte, hatten die Organisatoren der Fahrt für die Eltern ein abwechslungsreiches Ausflugs- und Kulturprogramm auf die Beine gestellt. Sie besichtigten die Hauptstadt Bratislava, aber auch die Kultursiedlung Cicmany und die Hohe Tatra.

Wiederholung geplant

Das gut einwöchige Trainingslager „hat dafür gesorgt, dass die Jugenden eine Einheit wurden und die Eltern sich besser kennengelernt haben“, sagte nach der Rückkehr Mitorganisatorin Sandra Schwebius zufrieden. Sie hatte neben Tomas Vodicka großen Anteil am Erfolg des Trainingslagers, das im kommenden Jahr an Pfingsten mit dann voraussichtlich 140 Teilnehmern wiederholt werden soll.

Kleiner Bonus für alle Mitgereisten: Abends fieberte man im Bistro des Hotels bei den WM-Spielen der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft mit, die sensationell Zweiter wurde und damit die erste Medaille seit den 1950er Jahren nach Deutschland holte. Was für alle Spieler und die Eishockey begeisterten Eltern noch einmal ein besonderer Ansporn war.

Tomas Vodicka fuhr bereits zwei Tage früher als die restliche Gruppe in die alte Heimat, hatte im Anhänger die ganze Ausrüstung der Sportler, für die im Reisebus kein Platz war. Und er kam auch mitsamt der Sporttaschen fünf Tage später als der Rest nach Zweibrücken zurück. Wo ihn am Donnerstagabend nach einer anstrengenden Fahrt mit massiven Hagelschauern bei Nürnberg begeisterte Eltern jubelnd empfingen und ihm zum Dank Hilfe anboten bei der Neugestaltung seines Gartens. Denn dieses Projekt musste Vodicka zugunsten des Trainingslagers verschieben.

Die „Young Hornets“ standen täglich morgens und nachmittags auf dem Eis.
Die »Young Hornets« standen täglich morgens und nachmittags auf dem Eis.
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