Zweibrücken Zweibrücken: Schulen ohne Schüler, Kitas ohne Kinder

Solche und ähnliche Zettel hängten gestern an allen Schulen und Kitas der Stadt.
Solche und ähnliche Zettel hängten gestern an allen Schulen und Kitas der Stadt.

Die Nachricht von den Schul- und Kita-Schließungen ab Montag überrumpelte die Einrichtungen vor dem Wochenende. Am Montag allerdings hatten sie sich schon gut organisiert. Die Lehrer sind in den Schulhäusern präsent, Notgruppen werden eingerichtet, Unterricht per E-Mail und anderen Medien wird auf die Beine gestellt.

„Die Kinder werden per E-Mail mit Arbeitsplänen versorgt“, sagte etwa Nicole Schmidt, Leiterin der Grundschule Rimschweiler. Alle Kollegen waren da, „wir haben ja Dienstpräsenz“. Eine Notfallbetreuung sei möglich. Am Montagmorgen war aber noch nicht klar, ob sie benötigt wird. Was macht eine Schule ohne Schüler? „Wir erstellen die Arbeitspläne und setzen Dienstbesprechungen an“, so Schmidt. So könne man auch mal Dinge klären, zu denen man sonst im Schulalltag nicht kommt.

An der Grundschule Rimschweiler arbeitet zurzeit auch Referendarin Anna Eisenbeis. Sie werde zur Krisen-gestählten Lehrerin ausgebildet, meinte sie schmunzelnd.

85 Kollegen nahmen gestern Morgen an der Dienstbesprechung des Helmholtz-Gymnasiums teil. Hinterher konnte Schulleiterin Kerstin Kiehm erklären: „Was geregelt werden konnte, haben wir geregelt.“ Eine Notbetreuung sei organisiert, ebenso die Weitergabe der digitalen Unterrichtsmaterialien. Die Arbeitsaufträge, Lern- und Unterrichtsmaterialien würden die nächsten drei Wochen über digitale Verteilungswege von den jeweiligen Fachlehrern verschickt. Man orientiere sich hinsichtlich des Umfangs an den Stundenplänen der Kinder.

Was den weiteren Verlauf des Schuljahres angehe, seien alle zusätzlichen Veranstaltungen wie Studientag, Wandertag, „Dance for Tolerance“ oder Musicalaufführung gestrichen, so Kiehm. Die Abiturprüfungen fänden aber wie geplant am 23. und 24. März statt.

Auch die Herzog-Wolfgang-Realschule plus erstellte gestern im Kollegium Arbeitspläne für die Schüler. Eine Betreuung wird auch hier angeboten für Kinder unter zwölf Jahren und mit Eltern aus systemrelevanten Berufen.

„Wir haben am Freitag um 11.30 Uhr erfahren, dass ab Montag zu ist, und gleich angefangen, die Eltern zu informieren“, sagte Marion Hüther, Leiterin des Kindergartens Arche Kunterbunt. Am Montagmorgen sei auch keiner gekommen, die Informationskette habe funktioniert. Die Erzieherinnen hätten alle Präsenzpflicht, waren auch alle da. Hüther: „Die erste Woche haben wir mit Sicherheit genug zu tun, auch ohne Kinder.“ Es sei auch immer noch möglich, dass jemand eine Notbetreuung braucht. „Die Infos ändern sich stündlich“, hält Hüther es für sicher, dass nichts sicher ist.

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