Zweibrücken Wie sich der Flughafen in 70 Jahren verändert hat

Dieses Foto aus dem Archiv von Peter Huber enstand im Jahr 1969.
Dieses Foto aus dem Archiv von Peter Huber enstand im Jahr 1969.

Der Zweibrücker Flugplatz ist 70. Am Sonntag gibt es Fotos aus der Geschichte des ehemaligen Militärflughafens zu sehen. Darunter viele seltene Aufnahmen.

Eher still feiern die Zweibrücker Flughafenfreunde sieben Jahrzehnte der Fliegerei in der Rosenstadt. Mit einer Fotoausstellung, die größtenteils Exponate zeigt, welche die breite Öffentlichkeit nicht kennt. Sie ist nur am Sonntag zu sehen.

Ab 1951 wurde der Zweibrücker Flughafen eigentlich für das französische Militär gebaut. Aber der Flugbetrieb begann 1953 mit der Royal Canadian Air Force. 1971 übernahm die US Air Force den Flughafen von den Kanadiern. Die Amerikaner übergaben ihn wiederum 20 Jahre später an Rheinland-Pfalz; infolge der Konversion.

Von Zweibrücken nach London

Die zivile Luftfahrt kam hier aber erst mit Beginn der 2000er Jahre einigermaßen in Schwung. 2006 flog Germanwings täglich von Zweibrücken nach Berlin-Schönefeld. Ryanair startete nach London-Stansted. Ab 2007 bediente Tuifly einige Urlaubsziele. Doch nach fünf Jahren zog sich Germanwings zurück. Das war der Anfang vom Ende, das 2014 in einer Insolvenz gipfelte. Die wurde vor allem von einer Rückforderung von EU-Subventionen in Höhe von 56 Millionen Euro ausgelöst. Damit endete die Geschichte der Verkehrsluftfahrt in der Rosenstadt jäh.

Eigentümer und Betreiber wurde die Trierer Triwo, die den heutigen Sonderlandeplatz neu ausrichtete. Mit mehr Flugbewegungen als zur Verkehrsflughafenzeit, aber ohne Linienflüge. Die Faszination ist bei den Flughafenfreunden ungebrochen. Zu ihnen gehört Sven Veith. Und die Faszination Flughafen ist bei den Flughafenfreunden ungebrochen. Zu ihnen gehört Sven Veith.

Fotos seit den 50er Jahren

Der Hornbacher ist seit seiner Kindheit Flughafenspotter. So nennt man Frauen und Männer, die sich in ihrer Freizeit an Flughäfen begeben, um dort Flugzeuge zu fotografieren. „Es gab in Hornbach zwei Spotter, die ab Ende der 50er Jahre am Flugplatz aktiv waren. Das waren Dr. Peter Huber und Klaus Homberg. Die beiden hatten ein umfangreiches Bildarchiv. Das habe ich jetzt bekommen. Damit kann man die Geschichte der Fliegerei in Zweibrücken lückenlos dokumentieren“, schwärmt Veith. Bilder aus diesem Archiv, die bisher nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich waren, machen Veith und die Flughafenfreunde nun der Öffentlichkeit zugänglich. Nachträglich zum 70. Geburtstag. Während des Pink Boogie, ein Event für Fallschirmspringer.

Veith war mit Huber und Homberg zu deren Lebzeiten befreundet. „Früher waren wir zusammen auf Flugtagen. Und wir sind hier am Flughafen oft zusammen am Zaun gestanden und haben Flugzeuge fotografiert.“ Der 1977 geborene Veith war von Anfang an „Flughafenfreak“, wie er sich selbst bezeichnet. Hornbach war damals eine der beiden Einflugschneisen für den Flughafen Zweibrücken. „Da habe ich immer die Flugzeuge beobachtet. Ich wusste nie, was da vor meinen Augen fliegt. Dann habe ich mit dem Klaus Homberg Kontakt bekommen. Das war ein Kamerad von meinem Vater. Homberg hat mich in die Flughafenszene eingeführt. Er hat mir gezeigt, wie man Flugzeuge fotografiert. Er hat mir Bilder und Bücher geschenkt. So bin ich in das Thema Flughafen reingewachsen.“

Auch Videos sind zu sehen

Einige Fotos von Peter Huber und Klaus Homberg haben die Flughafenfreunde auf Plakatwände gezogen. Sie zeigen Fotos aus der kanadischen und amerikanischen Militärzeit sowie aus der zivilen Luftfahrt in Zweibrücken; bis hin zum Zeitalter des Triwo Flughafens. „Wenn jemand Fragen hat, kann man die uns während der Ausstellung jederzeit stellen. Wir zeigen auch Videos. Darunter ein Zeitdokument von damals, als die Amerikaner den Flughafen übernommen haben“, kündigt Veith an. Außerdem können Besucher einen Aufnäher kaufen, der an den 70. Flughafengeburtstag erinnert.

Info

Die Fotoausstellung ist am Sonntag, 14. Mai, von 10 bis 16 Uhr in der ehemaligen Ankunftshalle des Flughafens zu sehen.

Sören Veith ist heute immer noch begeisterter Spotter am Zweibrücker Flughafen.
Sören Veith ist heute immer noch begeisterter Spotter am Zweibrücker Flughafen.
Im Dezember 2005 landete ein Sonderflug in Zweibrücken, der Kunden aus Luxemburg ins Outlet brachte.
Im Dezember 2005 landete ein Sonderflug in Zweibrücken, der Kunden aus Luxemburg ins Outlet brachte.
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