Zweibrücken Weltbeste Radjunioren im Bliesgau

Am Samstag geht’s wieder bergauf nach Käshofen: Im Trofeo-Peloton frühere Jahre fuhr der Gesamtführende aber noch in Gelb.
Am Samstag geht’s wieder bergauf nach Käshofen: Im Trofeo-Peloton frühere Jahre fuhr der Gesamtführende aber noch in Gelb.

«GERSHEIM/NEUNKIRCHEN.» Wenn heute um 17 Uhr in Neunkirchen der Startschuss zur 31. Trofeo-Rundfahrt fällt, die an vier Tagen durch den Bliesgau und die angrenzende Westpfalz führt, schickt Rennleiter Albert Müller aus Contwig das Peloton unter neuem Namen auf die Reise. Nach einem Sponsorenwechsel heißt das Junioren-Radrennen, bei dem 20 National- und zwei Regionalteams antreten, nun LVM Saarland Trofeo.

Dem neuen Sponsor ist auch geschuldet, dass der Trofeo-Gesamtführende nicht mehr im Gelben Trikot steckt, sondern in einem grünen Jersey durchs östliche Saarland rollt, das beispielsweise bei der Tour de France die Sprinter tragen. „Grün ist das neue Gelb“, meinte Andreas Walzer dazu im Mai bei der traditionellen Vorstellung der Trofeo-Strecke lachend. Die mit den schnellsten Beinen im Feld tragen bei der Trofeo daher diesmal Weiß. Das Bergtrikot bleibt aber rot-gepunktet, die beste Mannschaft fährt in Blau und der beste Pedaleur des jüngeren Jahrgangs der A-Jugend darf ein rotes Trikot überstreifen. 130 Fahrer in 19 Nationalmannschaften und in den beiden Regionalteams des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) aus Rheinland-Pfalz/Saarland mit Trainer Andreas Märkl und Thüringen machen sich auf rund 420 Kilometer auf fünf Etappen an vier Tagen. Ein hartes Programm, aber die Trofeo ist nicht umsonst zum elften Mal Teil der renommierten achtteiligen Rennserie Nations’ Cup des Weltradsport-Verbandes UCI. Die derzeit im Nations’ Cup führenden Italiener sind ebenso dabei wie der dahinter liegende Vorjahressieger Norwegen. Dazu kommen unter vielen anderen der Dritte Belgien, danach Dänemark und Deutschland (aktuell Fünfter). Los geht’s heute auf dem Stummplatz in Neunkirchen mit der ersten Etappe, einem Straßenrennen von Neunkirchen nach Münchwies über 110 Kilometer. „Wir freuen uns sehr, dass wir nach dem Debüt im Vorjahr wieder als Etappenort bei der Trofeo dabei sind“, sagte Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried dazu. Darf das Teilnehmerfeld zunächst noch gemütlich 4,5 Kilometer über die Lindenallee neutralisiert rollen, wird es ab Wiebelskirchen dann ernst. Und zwar richtig ernst, wie Andreas Walzer betonte. „Nach der langen Anreise geht’s für die Jungs gleich saftig los“, beurteilt Walzer die Startetappe. Gleich dreimal muss das Peloton den Höcherberg hoch, in Frankenholz gibt es drei Bergwertungen, im westpfälzischen Breitenbach bei Kusel drei Sprintwertungen. Läuft alles normal und das Peloton kann seinen Schnitt halten – im Gegensatz zur Gewitter-Etappe im Vorjahr rund um Blieskastel –, dann sollte der erste Etappensieger in Münchwies kurz vor 20 Uhr über die Ziellinie rollen. Tags darauf startet die Crème de la Crème der Radjunioren aus aller Welt um 17.30 Uhr in Ormesheim und nimmt unter den Augen von Trofeo-Organisator Wolfgang Degott und Kommissär Albert Müller 99 Kilometer bis zum Ziel in Altheim unter die Räder. Ein Schwierigkeit ist hierbei unter anderem ein Feldwirtschaftsweg mit 13 bis 14 Prozent Steigung. Die seit Jahren traditionell gefahrene Homburg-Etappe am Samstag kommt mit vier Runden über 79 Kilometer da fast friedlich daher: Start um 12 Uhr auf dem Christian-Weber-Platz, dann Richtung Kirrberg, Mörsbach und Käshofen und über die Bergrennen-Strecke zurück nach Homburg. Eine Bergwertung gibt’s in Mörsbach (gegen 13.07 Uhr). „Ein bisschen zum Durchschnaufen“, findet Walzer – wenn da ab 18 Uhr nicht noch das abendliche Einzelzeitfahren rund um Medelsheim anstünde. Gut möglich, dass die Rundfahrt auf diesen 13,9 Kilometern entschieden wird. Auf der Schlussetappe am Sonntag steht für die Fahrer die längste Etappe über 120 Kilometer an. Acht Runden mit Start in Niedergailbach sind ab 10.30 Uhr zu absolvieren, die Sprinter und Kletterer können noch jeweils dreimal punkten. Ziel ist der Gersheimer Ortsteil Bliesdalheim, der in diesem Jahr 800. Geburtstag feiert. „Es macht viel Spaß, im eigenen Land gegen die ausländische Konkurrenz zu fahren. Die Trofeo ist das bedeutendste Junioren-Radrennen überhaupt in Deutschland“, sagte BDR-Vizepräsident Udo Sprenger bei der Streckenvorstellung. Den letzten deutschen Gesamtsieg holte im Jahr 2015 Patrick Haller, davor Oliver Giesecke im Jahr 2006. Wie wichtig der saarländischen Landesregierung das Rennen ist, erkennt man auch daran, dass der radsportbegeisterte Innenminister Klaus Bouillon die zahlreichen Helfer rund um die Trofeo morgen Abend ins Schulhaus in Blieskastel-Altheim zu einem Fest einlädt. Etappen 1. Etappe, 7. Juni, Straßenrennen, 17 Uhr Neunkirchen - Wiebelskirchen - Hangard - Steinbach - Fürth (zwei Runden) - Münchwies - Websweiler - Waldmohr - Breitenbach - Münchwies (drei Runden) – 110 Kilometer 2. Etappe, 8. Juni, Straßenrennen, 17.30 Uhr Ormesheim - Erfweiler-Ehlingen - Wittersheim (drei Runden) - Rubenheim - Böckweiler - Altheim - Peppenkum - Pinningen - Altheim (zwei Runden) – 99 Kilometer 3.1 Etappe, 9. Juni, Straßenrennen, 12 Uhr Homburg - Kirrberg - Mörsbach - Käshofen - Sanddorf - Bruchhof - Homburg (vier Runden) – 79 Kilometer 3.2 Etappe 9. Juni, Einzelzeitfahren, 18 Uhr Medelsheim - Peppenkum - Riesweiler - Altheim - Pinningen - Medelsheim – 13,9 Kilometer 4. Etappe, 10. Juni, Straßenrennen, 10.30 Uhr Niedergailbach - Gersheim - Bliesdalheim - Herbitzheim - Lachenweg nach Gersheim - Reinheim - Niedergailbach - Bliesdalheim (acht Runden) – 120 Kilometer.

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