Zweibrücken Walter Dury wird 80 Jahre alt: Er formte mehr als 1000 Juristen

Walter Dury, der ehemalige Präsident des OLG Zweibrücken, feiert am Aschermittwoch seinen 80. Geburtstag.
Walter Dury, der ehemalige Präsident des OLG Zweibrücken, feiert am Aschermittwoch seinen 80. Geburtstag.

Am Aschermittwoch, der dieses Jahr auf den Valentinstag fällt, feiert Walter Dury seinen 80. Geburtstag. Allerdings nicht zu Hause, denn er wird zusammen mit der Familie auswärts im privaten Kreis feiern.

Den meisten Zweibrückern dürfte Walter Dury bekannt sein als ehemaliger Präsident des Oberlandesgerichts im Schloss. Ab 1992 war er zuerst Präsident des Landgerichts Kaiserslautern, von 1995 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2009 Präsident des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken. Zugleich wählte ihn der Landtag zum Richter am Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz in Koblenz.

Nach dem Abitur am Helmholtz-Gymnasium leistete Dury Wehrdienst bei den Heeresfliegern, wo er als Oberleutnant der Reserve ausschied. Danach studierte er in den „wilden 68er Jahren“ Rechtswissenschaften in Heidelberg und Saarbrücken. Nach dem Ersten juristischen Staatsexamen 1971 arbeitete er an der Universität Saarbrücken als wissenschaftlicher Mitarbeiter und leistete sein Rechtsreferendariat ab, das er 1974 mit dem Zweiten juristischen Staatsexamen abschloss. Danach begann er als Richter am Landgericht Zweibrücken. Bereits 1980 wurde er an das Oberlandesgericht Zweibrücken berufen.

Öffnung des Schlosses war etwas völlig Neues

Neben seinem Richteramt hat sich der 1944 in Zweibrücken Geborene in der Juristenausbildung stark engagiert. Von 1981 bis 1993 leitete er Lehrgänge und Arbeitsgemeinschaften für Rechtsreferendare; zwischen 1982 und 2014 hatte er den Vorsitz der Prüfungskommissionen für die erste und zweite Staatsprüfung für Juristen in Rheinland-Pfalz inne. Mehr als 1000 junge Juristen und Juristinnen gingen so durch seine Schule oder wurden von ihm geprüft. In seine Zeit als Präsident des OLG fällt die die Öffnung des Schlosses für die Öffentlichkeit. „Das war etwas völlig Neues damals“, sagt er heute. Er organisierte zahlreiche Konzerte, Ausstellungen überregional bekannter Künstler oder zur Geschichte der Justiz, Dichterlesungen, Vorträge, Tage der offenen Tür und Empfänge, auch von außenstehenden Veranstaltern. Er führte zudem die jährlichen Sommerfeste der Justiz ein, die auch seine Nachfolger Willi Kestel und Bernhard Thurn beibehielten.

Doch nicht nur in der Justiz ist Walter Dury bekannt wie ein bunter Hund, auch in Gesellschaft, Sport und Politik engagiert sich der Jubilar seit Jahrzehnten. So arbeitet der überzeugte Liberale und FDP-Mitglied seit vielen Jahren im Aufsichtsrat der Gesellschaft für Bauen und Wohnen mit, war von 1980 bis 1992 Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtrat. Als begeisterter Handballspieler wirkte er ab 1973 beim SV 64 als Jugendtrainer, Beisitzer, Schatzmeister und zweiter Vorsitzender. Im Jahre 1981 war er Mitbegründer des Vereins Deutsche Vereinigung für Sportrecht. Er gehört zu den Gründern des Fördervereins Historische Fasanerie Zweibrücken, bis 2006 war er zweiter Vorsitzender. Mit Unterbrechungen war er Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbands Entwicklungsgebiet Flugplatz (Zef) Zweibrücken.

Kinder suchen immer noch Papas Rat

Ab dem Jahr 1991 war er im Landesfachausschuss und ab 1999 im Bundesfachausschuss „Inneres und Recht“ der FDP. Ab 1994 war er Vorsitzender des Vereins Pfälzische Straffälligenhilfe und anschließend bis 2017 Vorsitzender des Nachfolge-Vereins Pfälzischer Verband für Soziale Rechtspflege, ein pfalzweit tätiger Sozialverband mit mehr als 100 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der sich um die Integration von gefährdeten Mitbürgern kümmert. Seit 1994 ist er Mitglied des Lions-Club Zweibrücken, seit 2012 ist er Vorsitzender des Fördervereins Lions-Hilfe Zweibrücken. Der Jurist war lange Mitglied des Vorstands der Zweibrücker Kulturgutstiftung Gehrlein Fuchs und stellvertretender Präsident im Pfälzischen Rennverein. Für sein großes Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet, und zwar 1992 mit der Stadtehrenmedaille in Bronze, 2011 erhielt er die Ehrenplakette des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, seit 2017 ist er Ehrenvorsitzender des Pfälzischen Verbands für Soziale Rechtspflege und im gleichen Jahr wurde ihm der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten verliehen.

Sein Sohn Marcus Dury mit einer Rechtsanwaltskanzlei in Saarbrücken ist über seine Ratschläge noch immer dankbar. Zudem gibt er seiner Tochter Maike in Thüringen, ebenfalls Juristin, bei Nachfragen gerne fachliche Anregungen. Mit seiner Frau Margit ist Walter Dury seit 1972 verheiratet, beide freuen sich über zwei Enkelkinder.

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