Zweibrücken Trotz Stau schneller im Spiel

Da sah es noch gut aus für die SG Rieschweiler: Tobias Leonhard (in Blau) setzt sich nach der Pause durch und trifft zum 1:1 geg
Da sah es noch gut aus für die SG Rieschweiler: Tobias Leonhard (in Blau) setzt sich nach der Pause durch und trifft zum 1:1 gegen den TuS Rüssingen.

«RIESCHWEILER-MÜHLBACH.» Das war kein guter Spieltag für Verbandsligist SG Rieschweiler gegen die Multikulti-Truppe des TuS Rüssingen: In letzter Minute gab die SGR im Heimspiel noch einen sicher geglaubten Punkt aus der Hand, ließ sich durch ein Freistoßtor von Rene Schwall (89.) überraschen.

„So wie wir uns heute präsentiert haben, kann man im Abstiegskampf nicht bestehen“, war Rieschweilers Trainer Björn Hüther hinterher sichtlich angefressen. „Nachdem ein Teil der gegnerischen Spieler vom Auto direkt auf das Spielfeld kam, hat mein Team wohl geglaubt, die Partie im Vorbeigehen gewinnen zu können.“ In der ersten Halbzeit sei sein Team nicht ins Spiel gekommen, habe den Gegner kombinieren lassen. „Erst zu Beginn der zweiten Halbzeit war es etwas besser. Wir haben den Gegner aber immer wieder durch unsere Fehler zum Kontern eingeladen“, so Hüther. SGR-Sportvorstand Tobias Weis kritisierte besonders das Zweikampfverhalten. „Gegen eine spielerisch so starke Truppe muss man einfach besser in die Zweikämpfe gehen und den Stürmern den Schneid abkaufen“, bemängelte der Ex-Profi. Das Spiel in Rieschweiler begann mit 30 Minuten Verspätung, weil der Großteil der Rüssinger Mannschaft im Stau stand und verspätet in Rieschweiler eintraf. Dennoch waren die Gästespieler, die ganz ohne Aufwärmen ins Spiel starteten, am Anfang präsenter als Rieschweiler. Die SGR setzte die TuS- Abwehr nicht unter Druck, spielte die Bälle oft planlos nach vorne. Chancen waren Mangelware. Gefahr für TuS-Torwart Philipp Wiebelskircher, der wenig Arbeit hatte, gab es nur in Ansätzen. Die Rüssinger Führung zur Pause erzielte Mittelfeldspieler Halil Ibrahim Anli, der Rieschweilers Torhüter Dirk Jank, der zu weit vor seinem Kasten stand, mit einem Distanzschuss aus gut 40 Metern überraschte (39.). Nach dem Wiederanpfiff startete Rieschweiler forscher, forderte die Gästeabwehr mehr. Nach einer feinen Einzelleistung von Tobias Leonhard, der sich im Strafraum gegen zwei Gegner durchsetzte, traf der Stürmer per Flachschuss zum 1:1-Ausgleich (50.). Zehn Minuten später wäre Nico Freiler fast das Führungstor geglückt, doch sein Schuss aus sieben Metern knallte nur an den rechten Pfosten. Nach einem SGR-Abwehrfehler kam Rüssingens Eskandari Mashadi an den Ball und traf zum 1:2 (71.). Als zwei Minuten später nach einer Rechtsflanke Maximilian Buchholz zum 2:2-Ausgleich (73.) traf, keimte wieder Hoffnung beim SGR-Anhang auf. Doch die Angriffsbemühungen blieben oft in der dichtgestaffelten Rüssinger Hintermannschaft hängen. Als sich schon jeder mit der Punkteteilung abgefunden hatte, startete Rüssingen über die rechte Seite einen Konter, der durch ein Foul unterbunden wurde. Den fälligen Freistoß – nach Gästeansicht sogar ein Strafstoß – zirkelte Rene Schwall von halbrechts mit dem linken Fuß hoch zum 3:2-Auswärtssieg in die Torwartecke (89.). Die Partie war entschieden. Die Rüssinger, ersatzgeschwächt nur mit zwölf Spielern angereist, hatten drei Punkte entführt – und Rieschweiler stand mit leeren Händen da. Sport So spielten sie SG Rieschweiler: Jank - Reidenbach (70. Stemmler), Megel, Frank, Sodji - Stark, Freiler - Greinert, Buchholz, Littner - Leonhard.

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