Zweibrücken Starke SV-Torfrau Deutgen verletzt sich schwer

Zweibrücken. Die Handballerinnen der weiblichen B-Jugend des SV 64 Zweibrücken haben ihren ersten Schritt auf dem Weg zum Traum „Bundesliga-Teilnahme“ erfolgreich bewältigt. Im Rückspiel der saarländischen Vorqualifikation schlugen sie am Mittwochabend die JSG Südostsaar vor rund 220 begeisterten Zuschauern mit 25:22 (13:11) und stehen damit (Hinspiel 21:16) in der nächsten, überregionalen Qualifikationsrunde.

Wer genau hinschaute, hatte in der Ignaz-Roth-Halle ein kleines, handballerisches Déjà-vu-Erlebnis: Der Mann, der sein Team von der Auswechselbank der JSG Südostsaar immer wieder antrieb, war Ex-National- und Bundesliga-Spieler Jürgen Hartz. Und von der Tribüne feuerte der Ex-Manager des TV Niederwürzbach, Rudi Hartz, die JSG-Mannschaft an – und vor allem Enkelin Michelle Hartz im linken Rückraum. Jürgen Hartz kommentierte die Niederlage am Ende so: „Es waren zwei kampfbetonte Spiele, Zweibrücken war einen Tick besser. Schade, dass wir heute in der zweiten Hälfte die Chance zu einer möglichen Zwei-Tore-Führung ein bisschen leichtsinnig verspielt haben.“ Hartz’ Matchplan, mit einer sehr offensiven 1:5-Deckung zu beginnen, ging zunächst auf. Die Mädchen der JSG Südostsaar zwangen die „Löwinnen“ zu Einzelaktionen und blieben selbst bis Mitte der ersten Hälfte auf Tuchfühlung. „Es war ein verkrampftes Spiel“, befand Axel Koch, der die SV-B-Jugend zusammen mit Joline Müller betreute. Einfache Auslösehandlungen seien vielfach mit direkten Wurfversuchen abgeschlossen worden. „Dabei waren wir im Angriff noch besser als im Hinspiel, als wir ganz viele freie Bälle verworfen haben“, so Koch. Lautstark forderte er gegen die JSG-Deckung mehr Bewegung ohne Ball. Nach zwölf Minuten beorderte Hartz die Abwehr aber an die Sechsmeter-Linie zurück: „So was kann man nicht 60 Minuten lang durchspielen“. Damit kam der SV-Angriff gegen Ende der ersten Hälfte besser zurecht: Vor allem Anna Bermann, die auch die Abwehr stabilisierte, setzte sich individuell schön durch. Der JSG-Angriff indes tat sich schwer, mit seinen Konzeptionen an der vorne deckenden Isabelle Rubeck vorbeizukommen. Nach dem Wiederanpfiff hatten die SV-Mädchen eine schwache Phase: Einerseits leistete sich das Team schlechte Abschlüsse, war häufig nah am Zeitspiel; andererseits hielt die in der 16. Minute für Jacqueline Nätzer eingewechselte JSG-Torfrau Annalena Zahm klasse, machte Chance um Chance des SV 64 zunichte. Am Ende kam Zahm auf 13 Paraden inklusive eines abgewehrten Strafwurfs. Dass die Gastgeberinnen hier nach 16:17 (44.) nicht arger in Rückstand gerieten, hatte bis dahin auch an der eigenen, gut aufgelegten Torfrau Alexandra Deutgen (zehn Paraden plus ein Siebenmeter) gelegen. Ausgerechnet die verletzte sich bei einer Abwehraktion in der 46. Minute schwer, das Knie war seitlich weggeklappt. Vorläufige Diagnose: Kreuzbandriss. „Ein herber Verlust für die weiteren Spiele“, meinte Axel Koch. Weil Nina Jäger in der Folge aber auch prima hielt, drehten die SV-Mädchen binnen drei Minuten die Partie noch mal. „Es war insgesamt ein gutes Spiel von uns“, urteilte Joline Müller nach dem Schlusspfiff. (sai) So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Deutgen, Jäger (ab 47.) - Schlicker (4), Bermann (4), Schnur (5/3) - Pfeifer, Rixecker (1) - Rubeck (3/2) - Wiegand (2), Berger (3), Aldorf (2), Schlegel (1), Breininger, Frank JSG Südostsaar: Nätzer, Zahm (ab 16.) - Petrak (6/1), Krein (5/3), Hartz (3) - Gerlach (2), Georg - Helle (4) - Klöckner (1), Knapp (1), Herrgen Spielverlauf: 3:3 (5.), 6:6 (12.), 10:7 (20.), 13:11 (Halbzeit), 13:13 (37.), 17:18 (45.), 21:18 (50.), 22:21 (54.), 25:22 (Ende) - Strafzeiten: 3/2 - Siebenmeter: 6/5 - 5/3 - Beste Spielerinnen: Deutgen, Bermann, Berger - Zahm, Petrak, Helle - Zuschauer: 220 - Schiedsrichterinnen: Jelicic/Spallek (Püttlingen/Dilligen-Diefflen). (sai)

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