Zweibrücken Spur führt ins Leere

Das Auto, das eine Frau aus Norddeutschland gekauft hat, ist nicht das Auto, das den tödlichen Motorradunfall am 1. Juli verursacht hat. Der Wagen stand schon länger zum Verkauf. Das teilte Matthias Mahl, Polizeichef in Zweibrücken, auf Anfrage mit. Diese Spur galt bisher als eine der interessantesten.

Schon bevor der tödliche Unfall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ Thema war (wir berichteten zuletzt am Samstag), wurde der Polizei der Hinweis aus Norddeutschland gemeldet. Demnach habe eine Frau einen weißen Mercedes E-Klasse gekauft und dabei den Eindruck gewonnen, dass der Verkäufer den Wagen, der Unfallschäden aufwies, schnell loswerden wollte. Nach Ermittlungen der Polizei stellte sich laut Mahl jedoch heraus, dass der Verkäufer den Wagen schon vor dem Unfall auf seinem Hof stehen hatte. Bei der Polizei sind seit der Sendung am 22. August über 100 Hinweise eingegangen; täglich kommen weitere dazu. „Darunter sind auch einige sehr konkrete Hinweise“, berichtet Mahl. Zum Beispiel konkrete Angaben zum Fahrzeug, zu Personen, die mit der Tat im Zusammenhang stehen könnten, und zum Nummernschild des Tatfahrzeuges. „Wir bekommen neben Hinweisen aber auch Anregungen, wo wir noch ermitteln könnten“, so Mahl weiter. Als Beispiel nennt der Polizeichef, dass Anrufer den Tipp gegeben haben, die Radarkameras in der Nähe der Unfallstelle zu untersuchen. Von Mitwissern, also Leuten, die etwa beim Unfall mit im Auto gesessen haben, oder Freunden des Täters, denen er sich anvertraut hat, ist der Polizei bisher nichts bekannt. Bei dem Unfall am Nachmittag des 1. Juli war ein 13 Jahre alter Junge aus dem Donnersbergkreis ums Leben gekommen, der als Sozius auf der Harley Davidson saß. Der Fahrer, der Stiefvater des Jungen, überlebte schwer verletzt. Beide waren gerade auf dem Heimweg von einem Sonntagsausflug, als ein bislang Unbekannter mit seinem weißen Auto auf das Motorrad auf der Überholspur auffuhr und mit hoher Geschwindigkeit vom Unfallort in Richtung Saarland floh.

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