Zweibrücken Sherlock Holmes: Wer kannte Otto Schöndorf?

„Wer kann sachdienliche Hinweise zu Otto Schöndorf liefern?“ Diese Frage stellt Olaf Maurer, der erste Vorsitzende der Deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft (DSHG). Otto Schöndorf, ein gebürtiger Zweibrücker, soll Anfang der 1900er Jahre Mitglied der ersten weltweit nachgewiesenen Sherlock-Holmes-Vereinigung gewesen sein.

„Diese Vereinigung bildete ein Studenten-Stammtisch in Nürnberg-Erlangen. Dort traf man sich, dem Zeitalter entsprechend, jeden Tag, nicht nur um zu lernen und zu pauken, sondern auch, um sich in geselliger Runde über die gemeinsame Verbundenheit zu Sherlock Holmes auszutauschen“, erklärt Maurer. Damals, noch zu Lebzeiten des Autors Arthur Conan Doyle (1859-1930), der den Meisterdetektiv erdachte, seien die Sherlock-Holmes-Geschichten in Deutschland auf großes Interesse gestoßen. Maurer spricht von „reißendem Absatz“ und einer „enormen Leserschar“. Als Vorsitzender der in Ludwigshafen ansässigen DSHG hat er zu verschiedenen Vereinigungen und Mitgliedern Recherchen angestellt. Über Otto Schöndorf hat er Folgendes herausgefunden: „Er wurde als Sohn eines Rentners in Zweibrücken geboren und immatrikulierte sich im Alter von 25 Jahren für das Sommersemester 1907 im Fach Medizin. Schöndorf verließ die Universität Erlangen am 16. Oktober 1908.“ Noch heute sei der Familienname Schöndorf in Zweibrücken ansässig. „Ob es sich hierbei um die Nachfahren des einstigen Sherlock-Holmes-Enthusiasten handelt, konnte nicht ermittelt werden“, so Maurer. Er hat die Hoffnung, dass sich in privaten Zweibrücker Archiven und Sammlungen eine alte Korrespondenz unter den Mitgliedern des „Sherlock-Holmes-Clubs“ finden lässt. „Oder Fotografien oder auch besondere, markierte Ausgaben der damaligen Sherlock-Holmes-Literatur wie Hefte und Bücher“, ergänzt Maurer. Er bittet um Kontaktaufnahme per E-Mail an info@sherlock-holmes-gesellschaft.de.

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