Zweibrücken/Contwig Schulleiter bringt schwerstkranke Kinder zum Strahlen

In Sportwagen, auch welchen mit Elektroantrieb, werden schwerstkranke Kinder im September Lebensfreude erleben. Vorne, in einem
In Sportwagen, auch welchen mit Elektroantrieb, werden schwerstkranke Kinder im September Lebensfreude erleben. Vorne, in einem Lotus Elise, sitzt symbolisch der 14-jährige, nicht erkrankte Lewis Kowollik.

Einmal eine Stunde in einem tollen Sportwagen sitzen und mitfahren. Das können schwerkranke Kinder am 9. September – in Flitzern wie von Porsche, Mercedes, Audi und Lotus.

Es ist eine Aktion, die allenthalben auf offene Ohren stößt. Sowohl bei Sportwagenfahrern als auch in den Homburger Universitätskliniken. Einmal im Jahr lädt Thomas Höchst als Veranstalter schwerstkranke Kinder ein, um ihnen unvergessliche Fahrten zu ermöglichen.

Wie kam Höchst auf seine Idee? Jeder Sportwagenfahrer kenne das, meint der Rektor der Integrierten Gesamtschule Contwig und beginnt zu erzählen: „Wenn ein Kind heute an einem besonderen Sportwagen vorbeigeht, dann bleibt es stehen. Und dann guckt es auf das Auto. Und dann fragt es, ob es ein Bild machen darf. Wenn ich zu solch einem Kind sage, ,du darfst dich sogar selber einmal reinsetzen’, dann leuchten dessen Augen und es fragt: ,Darf ich das wirklich?’“

„Kinderaugen sollen strahlen“

Aus dieser Situation entstand Höchsts Grundidee zu „Kinderaugen sollen strahlen“. Zweimal konnten die Ausfahrten in Sportwagen bisher stattfinden. Einmal in Zusammenarbeit mit Professor Sven Gottschling von der Kinderpalliativstation der Uniklink. Die zweite Ausgabe wurde gemeinsam mit dem Ronald-McDonald-Haus durchgeführt. Dann kam Corona und damit eine zweijährige Zwangspause. Aber in dieser Zeit gelang es Höchst, immer mehr Besitzer von Sportwagen für seine Idee zu begeistern.

Die Fahrten zuvor haben viele Kinder glücklich gemacht. Das weiß auch Professor Michael Zemlin, Direktor der Kinderklinik. Er weiß, wie wichtig Lebensfreude bei schwerstkranken Kindern ist. „Die Fähigkeit, sich zu freuen, endet nicht damit, dass man eine Erkrankung hat. Diese Kinder brauchen nicht nur die beste Medizin. Sondern auch menschliche Zuwendung. Das sich um die Kinder Kümmern, dass ist essenziell. Emotionale Zuwendung verbessert die medizinische Prognose der Kranken ganz erheblich. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Wer so etwas tut, leistet einen Beitrag zur Genesung. Weil diese Kinder merken, es denkt jemand an sie.“

„Es denkt jemand an sie“

Die Aktion „Kinderaugen sollen strahlen“ endet am 9. September für die Kleinen nicht mit der Fahrt. Nach deren Rückkehr zu Möbel Martin werden sie dort zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Rafael Kowollik, Geschäftsführer des FC Homburg, kündigt dazu Geschenke des Regionalligisten und Freikarten für ein Heimspiel an. Kowollik gehört zu den Sportwagenfahrern, die eine Ausfahrt mit den Kindern unternehmen.

Die Plätze in den Autos werden verlost. Alle Beteiligten werden vor der Ausfahrt auf Corona getestet. Um die Kleinen, die ohnehin schon schwerstkrank sind, nicht einer zusätzlichen Gefahr auszusetzen. Gut 20 Sportwagenfahrer werden mit ihren Fahrzeugen dabei sein. Darunter ein Auto, das zum Team des ehemaligen Sportwagenweltmeisters Timo Bernhard gehört, der seit diesem Jahr als Teamchef an den Deutschen Tourenwagen Masters teilnimmt.

Den Fahrern macht es selbst Spaß

Alle Fahrer, die „Kinderaugen sollen strahlen“ unterstützen, sagen übereinstimmend, dass ihnen die Teilnahme an der Aktion eine Ehrensache ist. Sie haben selbst große Freude daran, den kleinen Patienten diese Mitfahrten zu ermöglichen. Die Autofahrer wissen, dass es ihnen selbst gut geht, und sie wollen Menschen, denen es nicht so gut geht, helfen.

Die Fahrten der Kinder beginnen am 9. September um 16.30 Uhr. Aber nicht nur dieser Freitag steht bei Möbel Martin im Zeichen der Mobilität. Die Aktion fällt zudem auf ein Wochenende mit verkaufsoffenem Sonntag. Deshalb gibt es Samstag und Sonntag hier vieles in Sachen E-Mobilität zu entdecken. Samt Fahrzeugen, die noch gar nicht auf dem Markt zu kaufen sind.

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