Zweibrücken Roth ein rotes Tuch für die SV 64-Abwehr

Seine starke Leistung allein reichte der SV 64-A-Jugend gestern gegen die JSG Echaz-Erms nicht: Tom Ihl (links) erzielte neun To
Seine starke Leistung allein reichte der SV 64-A-Jugend gestern gegen die JSG Echaz-Erms nicht: Tom Ihl (links) erzielte neun Tore, der SV 64 verlor das wichtige Bundesliga-Spiel aber mit 32:35.

«ZWEIBRÜCKEN.» Noch ist der Traum von der direkten Bundesliga-Qualifikation für die A-Junioren-Handballer des SV 64 Zweibrücken nicht ganz ausgeträumt. Gestern aber verpassten sie es, einen ganz großen Schritt in Richtung eines Platzes unter den Top Sechs der Südstaffel zu machen. Das enorm wichtige Spiel gegen den direkten Konkurrenten JSG Echaz/Erms verlor Zweibrücken mit 32:35 (18:18).

Die alte Handballerweisheit, dass man ohne Torwartleistung kein Spiel gewinnen kann, bewahrheitete sich gestern wieder einmal. Fünf gehaltene Bälle standen am Ende für die SV-Keeper Yannic Mangold, Norman Becker und B-Jugend-Keeper Benedict Haubeil, der in den Schlussminuten kam, in der Statistik. Zu wenig, um ein Bundesliga-Spiel gegen eine Mannschaft zu gewinnen, die mit dem überragenden Niklas Roth, der gestern 18 Treffer versenkte, Axel Goller oder dem 1,99 Meter großen und 113 Kilo schweren Kraftpaket Paul Prinz am Kreis drei Spieler in ihren Reihen hat, die in Pfullingen schon erfolgreich Dritte Liga spielen. Selbst mit viel Kontakt durch Abwehrspieler kam Roth immer wieder zum Abschluss, düpierte die Zweibrücker Schlussleute mehrfach. „Vorne war unsere Leistung ja ganz in Ordnung“, stellte SV-Co-Trainer Christian Schwarzer fest. „Ich muss das erst mal sacken lassen“, war Trainer Björn Stoll nach dem Abpfiff etwas konsterniert, schaute aber auch schon dem letzten Spiel in Bietigheim entgegen. „Den Deckel machen wir erst zu, wenn wirklich nichts mehr geht.“ Noch geht was: Dazu muss sein Team in Bietigheim gewinnen und die Daumen drücken, dass Echaz-Erms gegen Konstanz siegt. „Wir brauchen jetzt halt die Schützenhilfe der anderen“, sagte der mit Wadenbeinbruch auf der Tribüne mit den Fans mitleidende Kapitän der A-Junioren, Kian Schwarzer. Er sah ein Zweibrücker Team, das schnell 1:4 zurücklag. „Für uns war klar, dass wir noch zwei Spiele haben, die wir beide gewinnen müssen“, meinte JSG-Trainer Micha Thiemann. „Deshalb war das heute für uns das Halbfinale, durch den Sieg haben wir uns für das Finale qualifiziert“, zeigte er die Einstellung auf, mit der sein Team spielte, vor allem Niklas Roth. „Natürlich ist er ein Ausnahmetalent“, bestätigte Thiemann. Der SV 64 kämpfte, und weil auch JSG-Torwart Collin Hombach im ersten Durchgang kaum Hand oder Fuß an den Ball brachte, kam Zweibrücken ins Spiel zurück. Zwischen der achten und 14. Minute versenkte der Halbrechte Tom Ihl vier Bälle im generischen Netz, traf zum 8:8. Und Felix Dettinger setzte sich im Eins-gegen-Eins immer besser durch. Das hatte zur Folge, dass die „SV-Löwen“ beim 14:13 erstmals in Führung gingen. Beide Offensivreihen dominierten. Mit 18:18 ging es in die Pause. In der wechselten beide Mannschaften den Torhüter. Becker kam für Mangold, Tim Nothdurft für Hombach. Das brachte die Entscheidung zugunsten der JSG, weil Nothdurft den ein oder anderen Ball parierte. Das SV-Team geriet so mit 21:24 in Rückstand, glich aber noch mal zum 24:24 aus: Sebastian Meister durchsetzungsstark am Kreis, Marc-Robin Eisel die Bälle verteilend und Tim Schaller mit viel Zug zum Tor. In den letzten zehn Minuten drehte sich die Partie aber endgültig in Richtung der Gäste. Beim Spielstand von 28:29 musste Ihl zwei Minuten auf die Bank. Die Überzahl nutzte Echaz-Erms, um mit 30:28 in Führung zu gehen. Schaller verkürzte auf 29:30. Luca Bertsch traf zum 29:31, musste sofort danach für zwei Minuten runter. Diese Überzahlsituation konnte Zweibrücken nicht nutzen. Philipp Baus scheiterte an Nothdurft, Roth traf: 29:32, und die JSG spielte die Partie nun souverän nach Hause. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Mangold, Becker (31. bis 43.), Haubeil (ab 55.) - Ihl (9), Eisel (8/2), Naumann - Baus (2), Dobrani - Meister (2) - Schaller (6), Müller, Dettinger (5), Meiser JSG Echaz-Erms: Hombach, Tim Nothdurft (ab 31.) - Bertsch (2), Goller (6), Roth (18/1) - Frieder Nothdurft (3), Freihöfer (1) - Prinz (4) - Kuhle, Greve, Lebherz, Rothweiler, Maier (1) Spielfilm: 1:4 (5.), 8:8 (14.), 14:13 (23.), 18:18 (Halbzeit), 21:24 (37.), 24:24 (42.), 28:28 (48.), 28:30 (52.), 30:35 (58.), 32:35 (Ende) - Zeitstrafen: 4:4 - Siebenmeter: 4/3 - 1/1 - Beste Spieler: Ihl, Eisel, Schaller - Roth, Goller, Prinz - Zuschauer: 170 - Schiedsrichter: Baltz/Michels (HV Baden).

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