Zweibrücken Ordentliches Drittliga-Debüt

Die VTZ-Abwehr mit (in Rot von links) Philip Wiese, Alexey Wetz, Tom Paetow und Richard Wilga (sowie Torwart Yannic Klöckner dah
Die VTZ-Abwehr mit (in Rot von links) Philip Wiese, Alexey Wetz, Tom Paetow und Richard Wilga (sowie Torwart Yannic Klöckner dahinter) agierte in der ersten Halbzeit ordentlich – und fing sich gegen starke Rhein-Neckar Löwen II (hier mit Jannis Schneibel und beim Wurf Luca Braun) dennoch schon 16 Treffer ein.

«ZWEIBRÜCKEN.» Freitagabend, Handballzeit. Mit dem Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen II startete Aufsteiger VT Zweibrücken-Saarpfalz in die Dritte Handball-Liga. 700 Fans interessierten sich für die Saisonpremiere in der Westpfalzhalle, das für die VTZ mit einer 24:31 (16:17)-Niederlage endete (wir berichteten am Samstag überregional).

Am Ende war es ein verdienter Sieg für den Vorjahresdritten der Dritten Liga Süd. Die VTZ lieferte bis Mitte der zweiten Halbzeit eine gute Partie ab, erfuhr aber – sofern ohnehin nicht schon bekannt – dass in der Dritten Liga gedankliche Auszeiten und Fehler rigoros bestraft werden. Fehler, vor allem im Angriff, wenn aus zu schlechten Positionen geworfen wurde, nicht mit letzter Konsequenz abgeschlossen wurde, münzten die Rhein-Neckar Löwen kompromisslos in Gegentore um. „Wir haben uns vor allem in der zweiten Halbzeit im Angriff phasenweise nicht mehr an die Absprachen gehalten, zu viele Fehler gemacht“, sagte Tom Paetow. Der Neuzugang aus Saarlouis zeigte ein gutes Debüt im VTZ-Trikot. Trotz Nachwehen einer Sprunggelenksverletzung, die er sich im Trainingslager in der Schweiz zugezogen hatte. „Alles gut, kein Problem“, sagte Paetow, der in beiden Durchgängen jeweils 15 Minuten das VTZ-Spiel dirigierte und mit sieben schönen Toren zum erfolgreichsten VTZ-Angreifer avancierte. Dass die Ordnung zwischenzeitlich immer mal nachließ, bemängelte auch Trainer Danijel Grgic. Da seien zu viele Spieler noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, „und wir haben uns nicht konsequent an unsere Absprachen gehalten“, machte er einen Grund für die Niederlage aus. Und es war über 60 Minuten zu merken, dass mit Kreisläufer Vladislav Kurotschkin ein zentraler Spieler verletzungsbedingt fehlt. In punkto Abstimmung ist noch Luft nach oben. Die Linkshänder Dusan Maric und Laurynas Petrusis deuteten an, welches Potenzial sie besitzen, über was für ein Wurfrepertoire sie verfügen. Gut in seine zweite VTZ-Saison und in seine erste Drittliga-Spielzeit startete Linksaußen Richard Wilga. „Wir hatten vor dem Spiel schon das Gefühl, dass wir eine Siegchance haben“, bekannte VTZ-Torwart Yannic Klöckner, der eine gute Partie spielte, dass die Niederlage höher ausfiel als erwartet. Wie effektiv die Rhein-Neckar Löwen II waren, bei denen Spielgestalter Jannis Schneibel klug Regie führte, mit seinen Pässen immer die Räume für seine Nebenleute öffnete, die vor allem im Eins-gegen-Eins starke Akzente setzen, zeigte aus Klöckners Sicht der Blick auf die Anzeigetafel zur Halbzeit nach 30 unterhaltsamen Drittliga-Minuten. „Wir haben in der Abwehr durchaus einiges weggeholt. Und trotzdem waren das 16 Gegentore“, sagte er. Dass bei den Gästen mit Pascal Kirchenbauer, Rico Keller und dem langen Kreisläufer Lars Röller drei Stammspieler fehlten, machte sich nicht bemerkbar. „Das sind alles sehr gut ausgebildete Jungs, die schnell und sicher spielen“, waren sich Grgic, Klöckner und Paetow einig. Die Geschwindigkeit, mit der die gegnerischen Aktionen im Angriff angezogen wurden, „das ist einfach ein enormer Unterschied zur Oberliga. Aber das wussten wir ja“, sagte VTZ-Kapitän Philip Wiese, der mit zwei schönen Treffern aus dem Rückraum für die 2:0-Führung gesorgt hatte. „So haben wir auch noch nicht zusammengespielt“, sagte Löwen-Trainer Michael Abt, dessen Taktik aufging, bis zum Schluss auf hohes Tempo zu setzen. Ein paar Minuten benötigten die Gäste, um sich einzufinden, nahmen dann zusehends die Zügel in die Hand. Schmunzler erntete Abt, als er erklärte, dass es das Saisonziel sei, das Thema Abstieg schnell abzuhaken. Zu gut war der Eindruck, den sein Team hinterlassen hatte. Die Liga sei einfach extrem stark, begründete er seine vermeintliche Tiefstapelei.

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