Zweibrücken Nicht überzeugt

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Heilbronn. Nach vier Spielen ohne Niederlage musste sich Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken mal wieder geschlagen geben: mit 24:29 (13:15) beim TSB Heilbronn-Horkheim (Die RHEINPFALZ am Sonntag berichtete). Die SV-Spieler konnten nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen.

Die schwierigsten Gegner des SV 64 Zweibrücken hießen am Samstag Waldemar und Vitali Ohm. Das Schiedsrichtergespann schloss Benny Zellmer und Tim Burkholder jeweils mit einer Roten Karte vom Spiel aus. Vor allem die Hinausstellung Zellmers zu Beginn der zweiten Halbzeit warf Fragen auf. Zweibrücken war nach dem Wechsel sichtlich bemüht, einen besseren Spielrhythmus zu finden. Zellmer eroberte, vorgezogen deckend, einen Ball, schloss den Gegenstoß zum 14:15 ab. Zwei Minuten später wieder ein Ballgewinn durch die SV-Abwehr, Zellmer war schon fast an der Mittellinie, der Feldschiedsrichter unweit von ihm, da wurde die Aktion durch einen Pfiff unterbrochen. Ein Heilbronner Spieler lag im Siebenmeterraum. Die Schiedsrichter entschieden auf Foul und zeigten Zellmer, der mehrere Meter vom Geschehen entfernt gewesen war, die Rote Karte. Zellmer raus, Ballbesitz Heilbronn, 16:14. In der 42. Minute startete Philipp Hammann einen Gegenstoß. Heilbronns Evgeni Prasolov, der wichtigste Spieler der Gastgeber, der die Ideen lieferte, die Kreisläufer Alexander Schmid und Linksaußen Marcel Lenz verwerteten, holte Hammann unsanft von den Beinen, langte ihm ordentlich ins Gesicht. Prasolov musste vom Feld. Allerdings nur für zwei Minuten. Rot wäre angebracht gewesen, zumal eine Minute später Tim Burkholder die Rote Karte sah. Ihm wurde von den Schiedsrichtern unterstellt, seinen Gegner absichtlich geschlagen zu haben. Fehlentscheidung reihte sich an Fehlentscheidung. Bereits im ersten Abschnitt hatte Robin Egelhof einen Ball in der Abwehr erobert, startete zum Gegenstoß und erhielt dabei einen Schlag auf die Hand. Der Ball fiel auf seinen Fuß. Statt Foul entschied das Schiedsrichter-Duo auf „Fuß-Spiel“ Egelhofs. Für den war die erste Halbzeit mit schmerzender Hand beendet. Erst im zweiten Durchgang konnte er wieder mitmachen. Es spricht für die Zweibrücker, dass sie selbstkritisch genug waren, ihre eigene, nicht überzeugende Leistung als Ursache für die Niederlage auszumachen. Lediglich der bärenstark haltende Torhüter Ladislav Kovacin war konzentriert. Seine Vorderleute hingegen agierten in vielen Dingen ein paar Prozentpunkte unter ihrem Leistungsvermögen. Jeder Abpraller landete bei Heilbronn. Es wurde zu ungenau gepasst, damit konnte nicht genügend Druck im Angriffsspiel aufgebaut werden, zudem wurden mehrere Gegenstöße verworfen und zahlreiche technische Fehler gemacht. „Heilbronn hat das phasenweise in beiden Halbzeiten sehr gut gemacht, uns gezwungen, aus dem Rückraum zu werfen“, gratulierte SV-Trainer Stefan Bullacher zum verdienten Erfolg. Zweibrücken schaffte es durch seine Fehler nicht, ein gefährliches Angriffsspiel aufzuziehen. „Wir standen heftig unter Druck“, bekannte Heilbronns Trainer Jochen Zürn und freute sich, dass der Abwehrplan aufgegangen war. So spielten sie TSB Heilbronn-Horkheim: Grathwohl, Welz (Siebenmeter) – Zerweck (3), Blodig (2), Prasolov (5) – Griesbach (1), Lenz (8/2) – Schmid (6) – Laurenz (2), Gehrke (1), Fähnle (1), Grosser, Sebastian Heymann, Jonas Heilmann SV 64 Zweibrücken: Kovacin – Egelhof (6), Enders (5/3), Burkholder (4) – Hammann (3), Benny Zellmer (1) – Sema (2) – Aris Wöschler (2), Nils Wöschler, Waryas (1) Spielfilm: 3:6 (10.), 10:7 (19.), 13:13 (27.), 15:13 (30.), 21:16 (42.), 26:19 (53.), 29:24 (60.) – Zeitstrafen: 3:2 – Rote Karten: Zellmer (35.), Burkholder (43./beide wegen groben Foulspiels) – Siebenmeter: 3/2: 3/3 – Beste Spieler: Grathwohl, Lenz, Prasolov – Kovacin – Zuschauer: 400 – Schiedsrichter: Ohm/Ohm (HV Württemberg). (add)

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