Zweibrücken Motor streikt am Ring

Grosssteinhausen. Mit einem Lotus Exige Cup nehmen der Großsteinhauser Christoph Host und sein Pirmasenser Partner Heinz Schneider an Rundstreckenrennen des MSC Westpfalz teil. Wenn das Auto rollt. Denn die Saison des ungleichen Duos endete wegen eines kapitalen Motorschadens schon an einem Montagnachmittag im August.

Gleich im ersten von zwei Läufen am Nürburgring passiert das Unglück: Christoph Host steuert seinen Lotus Exige Cup in die Spitzkehre nach Start und Ziel. Zunächst verheißen nur kleine Rauchwolken nichts Gutes. Kurz danach fällt der Motor aus. Vorbei ist das Rennerlebnis am Montagnachmittag auf dem kleinen Kurs der Formel-1-Rennstrecke. „Auf der Start-Ziel-Geraden habe ich mangelnde Leistung verspürt. Dann kamen die Rauchentwicklung und blockierende Reifen dazu. Schade, denn es hätte ja noch ein zweites Rennen gegeben“, bilanziert der Großsteinhauser enttäuscht. Wer günstig Motorsport betreiben möchte, ist nicht nur auf die Teilnahme an Slalomveranstaltungen oder Bergrennen angewiesen. Es gibt auch die Amateur-Rundstreckenmeisterschaft. Deren Wettbewerbe werden unter anderem auf dem Hockenheim- und dem Nürburgring ausgetragen. Veranstalter in der Eifel ist der Motorsportclub Westpfalz (MSC) aus Kusel. Der Club hatte Ende April die Einstellfahrten für Rundstreckenrennfahrer auf dem ehemaligen Zweibrücker Flughafen organisiert. Und im August veranstaltete er sein Nürburgringrennen eben an jenem Montag, der für den Großsteinhauer Christoph Host so unbefriedigend endete. Das Rennen fand deshalb am Wochenanfang statt, weil die Nutzung der Infrastruktur der Formel-1-Rennstrecke – samt Boxengasse und Start-Ziel-Geraden – für den kleinen Club an einem Wochenende zu teuer ist. Für die einmalige Rennatmosphäre nehmen die Teilnehmer das Montagsrennen in Kauf. Mit zwei Trainingsläufen und zwei Rennen im Halbstundentakt kommen sie auf viel Fahrzeit. Solange nichts kaputt geht. Der Mechatroniker und Kraftfahrzeugmeister Christoph Host hat sich zuvor schon im Slalom und bei Bergrennen versucht. „Seit 2011 betreibe ich Motorsport. Über den Slalomsport ging es weiter zu Bergrennen. Zuerst hatte ich einen Toyota MR2 Turbo. Den Lotus haben wir uns erst in diesem Jahr gekauft.“ „Wir“, das sind Host und der Pirmasenser Heinz Schneider. Gemeinsam betreiben sie den Auto Service Ramstein. Bei Amateurrennen ist es erlaubt, dass für ein Fahrzeug zwei Fahrer genannt sind. Die Fahrer müssen sich dann einigen, wer welches Rennen bestreitet. Der 62-jährige Heinz Schneider ist schon früher Rennfahrer gewesen: „Ich bin 25 Jahre Autocross gefahren und habe 1992 damit aufgehört. Es hat halt ein wenig gedauert, bis das Virus wieder zugeschlagen hat“, erklärt der Senior seine lange Pause. Im kommenden Jahr wollen die Freunde und Geschäftspartner wieder bei Rennen starten. Margot Schneider und Katrin Host nehmen Anteil an den Aktivitäten ihrer Ehemänner. Katrin Host würde selbst mal gerne ein Rennen bestreiten. Sie hat bereits an einem Slalom teilgenommen. Aber mit dem derzeitigen Rennauto ihres Gatten kann sie kein Rennen fahren: „Ich komme hier nicht richtig an die Pedale.“ |thof

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