Zweibrücken Lehramtskandidatin am Regiepult

Lucie Krein (hier beim Wurf im Spiel gegen die FSG Arzheim/Moselweiß, links Teamkollegin Laura Witzgall) ist einer der Gründe, w
Lucie Krein (hier beim Wurf im Spiel gegen die FSG Arzheim/Moselweiß, links Teamkollegin Laura Witzgall) ist einer der Gründe, warum es derzeit bei den SV64-Damen so gut läuft.

«ZWEIBRÜCKEN.» Als Tabellenführer gehen die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken am Sonntag in das prestigeträchtige Top-Duell mit dem in den vergangenen beiden Spielzeiten erfolgreichsten saarländischen Frauen-Handball-Team. „ Das ist schon ein gutes Gefühl“, sagt SV-Trainer Rüdiger Lydorf vor dem Heimspiel gegen den HSV Püttlingen (Anwurf: 16 Uhr, Ignaz-Roth-Halle).

97 Tore haben die Zweibrückerinnen in drei Spielen bisher erzielt. 28 Treffer gingen davon allein auf das Konto von Lucie Krein, die nach ihrem Kreuzbandriss wieder auf dem Weg zu alter Stärke ist. „Es geht schon ganz gut, das Knie macht keine Probleme“, fühlt sich die 19-Jährige in der Spielmacher-Position auf Rückraum-Mitte wieder richtig wohl. Sie freut sich auf das Spiel. „Das ist immer was Besonderes“, bekennt sie. Beim ersten SV-Heimspiel saß Püttlingens Trainer Hans-Werner Müller auf der Tribüne und sah, dass Krein in punkto Torgefährlichkeit und Spielgestaltung wieder ein wichtiger Faktor ist. Auch wenn sie mit 1,65 Metern nicht die größte Spielerin ist: Spielverständnis, Übersicht und Schnelligkeit zeichnen sie aus. Und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. „Das war schon immer so“, bekennt Krein lachend, dass sie schon in der Jugend gerne die Fäden in der Hand hielt. In ihrem Heimatort Riegelsberg begann sie mit dem Handballspielen. Mama Kerstin spielte selbst, „da war ich von klein auf in der Halle“, verrät die angehende Studentin, dass etwas anderes als Handball sportlich nie Thema war. Sie spielte erfolgreich bei der JSG Süd-Ost-Saar und fiel als Teilnehmerin beim Camp 64 dem früheren SV-Frauentrainer Martin Schwarzwald auf. Komm’ doch mal vorbei, habe er gesagt. Krein kam, und es passte. „Ich fühle mich hier richtig wohl. Das ist eine Riesengemeinschaft“, schätzt sie das gute Klima in der SV-Damenmannschaft und den Zusammenhalt im Verein, das gemeinsame Feiern. „Gehört dazu“, findet Lucie Krein und wünscht sich am Sonntag Unterstützung von den Rängen, „damit wir nach dem Spiel wieder was zu feiern haben“, sagt sie lachend. Dass ihre Familie immer vor Ort die Daumen drückt, „das ist schon eine schöne Sache“, freut sie sich. Aktuell genießt sie ihre letzten freien Tage, beim Frühstücken mit Freunden in Saarbrücken, bei Spaziergängen mit Hündin Melly. Nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr an einer Schule in Friedrichsthal steht ab Oktober das Lehramtsstudium für die Grundschule in Landau auf dem Plan. Zweibrücken als Trainingsort liege auf dem Weg vom Studienort zum Wohnort Riegelsberg. „Das passt“, sagt sie. Sie ist froh, wieder richtig Handball spielen zu können. „Das Verletzungsjahr war hart, draußen sitzen zu müssen und nicht eingreifen zu können“, sagt sie zurückblickend auf die Saison, in der Zweibrücken bis zum Schluss gegen den Abstieg kämpfte. Sie war trotzdem in fast jedem Training, absolvierte am Rande ihre Übungen. Lydorf, von Beruf Physiotherapeut, hatte ihr ein spezielles Trainingsprogramm ausgearbeitet. „Das war sehr hilfreich“, sagt Krein, auch wenn sie den Ball dabei oft vermisste. Den hat sie gegen Püttlingen wieder in der Hand. „Vergangene Runde haben wir beide Spiele gegen Püttlingen verloren, diese Saison würden wir das natürlich gerne ändern“, sagt Lydorf. Ein Dreh- und Angelpunkt im HSV-Spiel ist nach wie vor Marion Müller. Für Aleksandra Jelicic, die als Oberliga-Schiedsrichterin nicht mehr für den Oberligisten spielen darf, hat Püttlingen Ersatz gefunden: Die Ungarin Renata Szabo überzeugte bislang. „Wenn wir die Kreise dieser beiden Spielerinnen einengen können, haben wir eine Chance“, weiß Lydorf. Der ist auf die Püttlinger Abwehrformation gespannt. Sollte eine enge Deckung für Krein Thema sein, „schreckt uns das nicht. In Bretzenheim sind wir damit gut klargekommen“, unterstreicht der SV-Coach.

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