Zweibrücken „Komme mir vor wie im Krieg“

„Es kann und darf nicht sein, dass die wegen ihrer Übungen eine ganze Stadt terrorisieren“, sagt Monika Theobald aus Niederauerbach im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Von Dienstag bis Freitag vergangener Woche überflogen immer wieder Hubschrauber der Bundeswehr die Ortschaften in der Nähe von Zweibrücken sowie die Stadt selbst (wir berichteten am 19. September). Anwohner fühlten sich gestört.

Monika und Helmut Theobald sowie Lara Kiefer wandten sich mit ihrem Ärger an die RHEINPFALZ. „Sehr, sehr lärmbelästigend“ nennt Monika Theobald die Flüge. Die Hubschrauber seien nicht nur einmal über Niederauerbach geflogen, sondern immer wieder, teilweise in Abständen von lediglich ein paar Minuten. „Ich habe ja Verständnis für die Übungen. Aber doch nicht über der Stadt. Es gibt in Rheinland-Pfalz den Riesenübungsplatz Baumholder. Da könnte man die Situationen doch simulieren“, meint Monika Theobald. Die Erklärung von Oberstleutnant Constantin Spallek, dem Kommandeur der Kaserne, der Wind habe die Hubschrauber am Dienstagabend aus ihren vorgegebenen Flugkorridoren über die Stadt geweht, findet Theobald mehr als dürftig: „Das ist doch wohl ein Witz. Da muss oben in der Luft ja ein Orkan gewütet haben.“ Besonders ärgert sie die geringe Flughöhe der Hubschrauber. Direkt über den Häusern seien sie aufgetaucht. Der Lärm sei kaum zu ertragen gewesen. „Ich komme mir ja vor wie im Krieg“, sagt Lara Kiefer aus Mörsbach. Am 17. September habe sie bei der Polizei angerufen, um zu erfahren, was denn los sei. Dort habe sie die Telefonnummer eines Bundeswehrbüros erhalten, bei dem man sich über Fluglärm beschweren könne. Dort habe sie allerdings nur eine automatische Bandansage gehört. „Wenn die drangegangen wären, hätten sie den Rotorenlärm durchs Telefon hören können“, beschrieb Kiefer die Situation. Ihrer Meinung nach müsste die Bevölkerung im Vorfeld umgehend über solche Aktionen informiert werden: „Dann hätte ich überlegt, ob ich für diese Zeit in ein Hotel gehe.“ (mefr)

x