Zweibrücken Keine Zeit für die große Party

Mit ihrem Verein Bayer Leverkusen und in der U19-Nationalmannschaft eine wichtige Spielerin: Die Zweibrückerin Amelie Berger.
Mit ihrem Verein Bayer Leverkusen und in der U19-Nationalmannschaft eine wichtige Spielerin: Die Zweibrückerin Amelie Berger.

«ZWEIBRÜCKEN.» Zum dritten Mal trägt Amelie Berger, die Handballerin aus Zweibrücken, die für Bayer Leverkusen spielt, bei einer Europa- beziehungsweise Weltmeisterschaft das deutsche Nationaltrikot – nun bei der heute beginnenden U19-EM in Slowenien. Auftaktgegner des deutschen Teams ist Spanien.

Im vergangenen Jahr war Berger, die auf der rechten Außenbahn für Torgefahr im deutschen Team sorgen soll, mit der U20 bei der Weltmeisterschaft in Russland nur hauchdünn an einer Bronzemedaille vorbeigeschrammt. 25:26 unterlag Deutschland im Spiel um Platz drei Rumänien. Von einer Medaille wird im deutschen Team, das nach einer starken EM-Qualifikation selbstbewusst nach Slowenien fährt, nicht geredet. „Unser Ziel ist es zunächst einmal, die Hauptrunde zu erreichen“, sagt Berger. Sowohl Spanien als auch Frankreich, den zweiten Gegner in der Vorrunde, kennen die deutschen Spielerinnen gut. Gegen beide Teams waren sie zuletzt erfolgreich. „Frankreich ist wohl unser schwierigster Gegner“, sagt Berger über die morgige Vorrundenpartie. Zumal sich die Französinnen intensiv über mehrere Wochen gemeinsam auf die EM vorbereitet haben. Zum Vorrundenabschluss trifft Deutschland am Sonntag auf Serbien. „Unser unbekanntester Gegner“, erzählt Berger. Die handballfreie Zeit nach dem Final Four um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft war für Berger kurz. Mit der Nationalmannschaft stand zunächst eine Teambuilding-Maßnahme in Leonberg an. Ohne den Handball in die Hand zu nehmen, verbrachten die Nationalspielerinnen Zeit miteinander. Beim Klettern und beim Kochen. „Dass wir eine echte Mannschaft sind, das hat uns ja schon bei der WM in Russland ausgezeichnet“, sagt Berger, die 1,70 Meter große Linkshänderin. „Als Mannschaft, die zusammenhält, fahren wir nun auch nach Slowenien“, erzählt die Flügelflitzerin, die vor wenigen Tagen ihren 18. Geburtstag feierte. Ohne großes Tamtam. Am Geburtstag weilte sie bereits mit der Nationalmannschaft zum Abschlusslehrgang in Ismaning bei München. Von dort ging es gestern mit dem Bus nach Slowenien. Ihre Vorrundenspiele trägt die deutsche Nationalmannschaft in Celje aus. „Die Hallen sollen sehr schön, sehr modern sein“, erzählt Berger. Das haben ihr Teamkolleginnen von Bayer 04 Leverkusen erzählt, die international schon einmal in Celje gespielt haben. Zwischen den Nationalmannschaftseinsätzen absolvierte Berger noch den Trainingsauftakt mit dem Bundesligateam von Bayer. Berger, die noch ein Jahr bei den A-Juniorinnen spielen darf, hat im November 2016 ihr Erstligadebüt gefeiert und bei Bayer einen Vertrag bis 2019 unterschrieben (wir berichteten). „Nach der EM geht es dann ja nahtlos mit der Vorbereitung in Leverkusen weiter“, sagt Berger. Angesichts der sportlichen Ziele muss die Geburtstagsparty hinter dem Handball zurückstehen. Wenn es als nachträgliches Geschenk zum 18. Geburtstag mit der ersten Medaille bei einer internationalen Meisterschaft klappen würde, „dann wäre das natürlich eine tolle Sache“, sagt Berger, die topfit zur Nationalmannschaft reiste. Nach einem kurzen Zwischenstopp zu Hause in Zweibrücken. Die Familie wird sie in Slowenien wiedersehen. „Natürlich sind sie vor Ort“, freut sie sich über Fan-Unterstützung von zu Hause auf der Tribüne. Der Urlaub im Hause Berger wurde am EM-Terminplan ausgerichtet.

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