Zweibrücken Ideenlos und langsam

ZWEIBRÜCKEN. Lange Gesichter gab’s am Samstagnachmittag beim SVN Zweibrücken. Das zweite Regionalliga-Heimspiel gegen Aufsteiger FC Nöttingen war mit 1:2 (0:2) verloren worden (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). „Wir hätten das 2:2 nicht verdient“, sagte SVN-Trainer Adis Herceg nach einer kraft- und ideenlosen Vorstellung seiner Mannschaft.

„Wir waren im Zentrum träge, es war keiner da, der zeigt, ich will“, sagte Herceg. „,Ich möchte’ reicht nicht. Bei einigen stimmt die Einstellung nicht“, fügte er an. „Das war nicht gut, wir haben uns zu wenig Torchancen erarbeitet“, sagte Herceg. Nach gut 20 Minute lag der SVN mit 0:2 zurück, es sah nicht gut aus. Die Nöttinger wirkten frisch und bereiteten dem SVN vor allem mit dem schnellen Flügelspiel Probleme. Zweimal kam Mario Bilger auf der linken Seite durch, zweimal wurde schlecht verteidigt, zweimal schlug der Ball hinter Schlussmann Thorsten Hodel ein. Beim 0:1 war Christian Telch, für den es auch im Spiel nicht gut lief, der Pechvogel, als er beim Versuch, eine Flanke von Bilger zu klären, ins eigene Tor traf (10.). Elf Minuten später zog Bilger von außen in den Strafraum, legte auf Marc Schneckenburger ab, der halbhoch ins Tor traf, Hodel hatte keine Chance. Da stand das Zentrum völlig offen, weder Adam Bouzid noch einer der Innenverteidiger konnten Schneckenburger stoppen. Etwas besser ins Spiel kamen die Niederauerbacher, nachdem Daniel Schiek nach einem unnötigen Gerangel um den Ball die Rote Karte sah, weil er einen Zweibrücker umgestoßen hatte (32.). Viele Aktionen blieben planlos und schwerfällig, die SVN-Hintermannschaft verbreitete zeitweise Angst und Schrecken beim eigenen Anhang. Etwa in der 47. Minute, als Michael Schürg auf der rechten Seite fast bis zur Grundlinie durchlaufen konnte, dann aber in den Rücken von Tobias Müller flankte, der in der Mitte alleine stand, den Ball nur noch mit dem Absatz traf. Zwei Nöttinger hatten da fünf Niederauerbacher genarrt. Drei Minuten später prüfte Schürg Hodel, das 3:0 lag – trotz Unterzahl der Gäste – in der Luft. Herceg, der in der Pause nach kurzer Zeit wieder die Kabine verlassen hatte und zu Beginn der zweiten Hälfte ruhig in seinem Stuhl saß, war angefressen. „Ich war enttäuscht, wie sich die Spieler präsentieren. Da war es schwierig, die richtigen Wörter zu finden“, erklärte er hinterher. Nach 55 Minuten hatte er genug gesehen und baute um. Nico Müller kam für Telch, rückte auf die rechte Verteidigerposition. Innenverteidiger Simon Maurer übernahm die Sechser-Position von Telch, Daniel Meisenheimer rückte in der Viererkette nach innen und setzte Signale. Nach 58 Minuten zeigte der dienstälteste Feldspieler des SVN sein Kämpferherz, schnappte sich den Ball und tankte sich nach vorne. Toll sein Abspiel auf Dadashov, kläglich dessen Scheitern im Strafraum. Dadashov, der sich am Samstag läuferisch nicht durchsetzen konnte, überzeugte als sicherer Strafstoßschütze. Als Bouzid von Timo Brenner im Strafraum gefoult worden war, ließ der aserbaidschanische Nationalspieler FCN-Schlussmann Robin Kuraski keine Chance. Mehr als das 1:2 war nicht drin, auch wenn Yannick Bach über links ordentlich Dampf machte und Emmanuel Mbella in der offensiven Zentrale gute Szenen hatte. Am Ende wäre sogar der dritte Treffer für Nöttingen möglich gewesen, doch Hodel klärte gegen Kevin Ruiz (83.) und den frei stehenden Bilger (90.+1). „Vielleicht sind wir jetzt im Loch“, bemerkte Herceg mit Blick auf die späte Komplettierung des Kaders, „das werden wir in den nächsten drei Wochen sehen“. Am Samstag geht es zu Schlusslicht TuS Koblenz; vielleicht die einzige Gelegenheit, um im August noch mal zu punkten. Die nächsten Gegner heißen dann Waldhof Mannheim (24. August), 1. FC Saarbrücken (27.) und 1. FC Kaiserslautern II (30.). (daa)

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