Zweibrücken Ich bin der Meinung,

Am Donnerstag stand Zweibrücken im Mittelpunkt des Interesses. Einzig und allein über die Zukunft der Region Zweibrücken wurde am Donnerstag zweieinhalb Stunden lang im Landtag diskutiert. Der Saal war proppenvoll, zudem verfolgten viele Zuschauer und Journalisten die Debatte. Die Zeitungen, der Rundfunk, das Fernsehen, die neuen Medien berichteten groß und ausführlich. Zwei Männer wurden allerdings nicht gesehen, als es in Mainz um Zweibrückens Zukunft ging: ausgerechnet die beiden Zweibrücker Landtagsabgeordneten Fritz Presl (SPD) und Fred Konrad (Grüne). Sicher: So ein Landtagsabgeordneter hat viel zu tun und kann nicht jede popelige Sitzung im Landtag besuchen. Und sicher: Weder Presl noch Konrad gehören dem Innen- und Wirtschaftsausschuss an, in dem das Thema zur Sprache kam. Trotzdem hätten sie sich am Donnerstag dort blicken lassen können. Um die Debatte von der Lobby aus zu beeinflussen, um Zuschauern und Journalisten Rede und Antwort zu stehen oder um einfach nur zuzuhören. Es ging ja nun mal nicht nur um den Kauf neuer Klicker für den Kindergarten Kleinsteinhausen. Fritz Presl hatte in den vergangenen Wochen wenigstens im Hintergrund gewirbelt, hie und da Gespräche geführt, uns Journalisten mit Informationen und Hinweisen versorgt. Aber so richtig auf den Putz gehauen, das hat er nicht. Wenn die Landesregierung den Flughafen Zweibrücken dichtmacht, dann erwartet man von dem mit großer Mehrheit direkt gewählten Abgeordneten aus Zweibrücken doch, dass er den Mund aufmacht, Forderungen stellt und die Interessen seiner Stadt und Region kraftvoll und energisch vertritt. Auch wenn er der Regierungsfraktion angehört. Aber was von Presl in den letzten Wochen kam, das war einfach zu dünn und zu dürftig. Doch nun zu Fred Konrad. Von dem kam grad mal gar nichts. Kein Gespräch vor Ort, keine öffentliche Äußerung, noch nicht einmal eine simple Pressemitteilung. Die Region Zweibrücken gerät in einen großen Umbruch, manche sprechen gar von einer großen Krise – und was macht der zuständige Wahlkreisabgeordnete der Grünen? Gar nichts. Null. Erst macht er Urlaub, dann Wahlkampf in Trier. Nun ja, er muss wissen, was er tut. Wie schon bei der Verbandsgemeinde-Fusion hat Fred Konrad jetzt auch beim Flughafen eine miserable Figur abgegeben. Wenn er auch nach der Wahl 2016 die Interessen Zweibrückens im Mainzer Parlament vertreten will, dann muss er sich jetzt ganz schnell umstellen, muss Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, sich auf seine Arbeit im Landtag konzentrieren und aufhören, auf hundert Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.

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