Zweibrücken Handball: Enttäuschter Jerome Müller blickt nach vorne

GDYNIA. Enttäuscht? „Klar. Aber es bringt ja nichts, wenn wir nun die letzten beiden Spiele abschenken. Wir wollen noch das bestmögliche Ergebnis herausholen und zeigen, dass wir den Halbfinaleinzug verdient gehabt hätten“, sagte Jerome Müller (SV 64 Zweibrücken), nachdem die deutsche Handball-Nationalmannschaft bei der U18-EM in Polen das Halbfinale knapp verpasst hatte (die RHEINPFALZ berichtete).

Heute geht es gegen Schweden (Anwurf: 12.30 Uhr). Gewinnt Deutschland, stünden für Müller und den zweiten SV-Spieler in der deutschen Auswahl, Björn Zintel, am Samstag das Spiel um Platz fünf auf dem Plan. Ansonsten geht es um Rang sieben. Dabei war das Halbfinale ganz nah. „Wir hatten Frankreich und das Spiel in der zweiten Hälfte richtig gut im Griff“, resümiert Müller die letzte Hauptrundenpartie. Mit fünf Toren, und einer sehr guten Leistung auf der rechten deutschen Seite hatte der Zweibrücker maßgeblichen Anteil daran, dass Deutschland knapp zehn Minuten vor Spielende einen Fünf-Tore-Vorsprung herausgearbeitet hatte. Unter anderem den 28. Treffer für Deutschland hatte Müller erzielt. Acht Minuten vor dem Abpfiff führte Deutschland 29:24. „Wir haben dann ein paar Fehlabspiele gehabt, uns den einen oder anderen Fehlwurf geleistet und haben Frankreich so wieder ins Spiel gebracht“, erzählt der 17-Jährige. Die Chance, das 31. Tor zu erzielen, den Sieg perfekt zu machen, wurde mehrfach aus der Hand gegeben. Buchstäblich in letzter Sekunde markierte Frankreich das 30:30-Unentschieden. Damit waren beide Teams punktgleich, Frankreich dank des besseren Torverhältnisses für das EM-Halbfinale gegen Spanien qualifiziert. „Daraus müssen wir lernen. Zum Beispiel, in der einen oder anderen Situation mehr Geduld zu haben“, konnte Müller wichtige Erkenntnisse aus der Partie ziehen. „Wir haben mit einigen Spielern am Abend nach der Partie zusammengesessen und geredet. Über das Spiel, die Fehler, aber auch über das, was wir noch erreichen wollen“, berichtet Müller. Gestern standen eine gemeinsame Laufeinheit und ein Videostudium des heutigen Gegners Schweden auf dem Programm. Morgen bestreiten die Deutschen dann ihr letztes EM-Spiel, ehe es am Montag über Berlin nach Hause geht. Für Jeromes mitgereisten Fan-Club, die Familie, heißt es nach verpasstem Finalsonntag schon einen Tag früher abreisen. (add)

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