Zweibrücken Hüthers Silber-Coup

Wuppertal. „Das war ein Mega-Ding!“ Saar-Verbandstrainer Ralf Steffen schwärmte gestern Nachmittag in höchsten Tönen davon, was sein Schützling Marlene Hüther über 400 Meter Lagen bei der deutschen Kurzbahnmeisterschaft in Wuppertal ins Becken gezaubert hatte. Mit neuer Bestzeit schnappte sich die Dietrichingerin die Silbermedaille – ihre erste DM-Einzelmedaille in der offenen Wertung bei den Aktiven.

Na, wenn das nicht mal ein verheißungsvoller Auftakt in die Kurzbahn-DM ist: „Hammer“, meinte Steffen kurz und bündig zum zweiten Platz, den Marlene Hüther mit 4:36,79 Minuten holte. „Da steht man als Trainer manchmal am Beckenrand und kann sich nur wundern, wie so was zustande kommt“, sagte Steffen auch angesichts der Tatsache, dass die Schwimmerin der Wassersportfreunde Zweibrücken, die in Wuppertal für die SSG Saar Max Ritter auf dem Startblock steht, ihre Bestzeit von vor drei Wochen in Aachen (4:40,7 Minuten) erneut um sagenhafte vier Sekunden unterboten hatte. „Sensationell“ sei das, denn bereits die Zeit in Aachen sei schon sechs, sieben Sekunden schneller als zuvor gewesen. „Absolut unerwartet“, so umschreibt Steffen den gewaltigen Leistungssprung; auch, weil die 16-Jährige das aus vollem Training geschwommen sei. Als Coach führt er das aber auf die gute Trainingsarbeit der letzten Zeit zurück, die auch im Perspektivteam für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro geleistet wird, zu dem Hüther gehört. Sie habe sich gestern vor ihrem ersten DM-Start „schon nicht schlecht“ gefühlt, meinte Hüther nach ihrem Silber-Coup selbst ganz bescheiden. Die Medaille sei für sie dennoch ziemlich unerwartet gekommen, „ich wollte eigentlich nur noch mal Bestzeit schwimmen“. Mit dem Rennverlauf vor den Augen von Papa Klaus und Mama Andrea war die Schülerin des Saarbrücker Rotenbühl-Gymnasiums, einer Eliteschule des Sports, in ihrer Analyse komplett zufrieden. „Bei den 100 Meter Schmetterling war sie noch relativ weit hinten“, bemerkte Trainer Ralf Steffen. „Das war aber auch so ausgemacht“, stellte er zur Angangszeit von 1:04,1 Minuten fest. Über die Rückendistanz (1:11,7 min) habe sie dann schon leicht aufgeholt und sei dann über 100 Meter Brust (1:17,1 min) bereits auf den zweiten Platz vorgeschwommen. Mit 1:04,0 Minuten über die abschließenden 100 Meter Kraul habe sie diese Platzierung dann halten können, hinter Vorjahressiegerin Theresa Michalak (4:33,25 min) von der SG Bayer, aber vor Franziska Hentke (4:37,63 min) vom SC Magdeburg. Steffen konnte also auch mit Hüthers Renntaktik voll zufrieden sein. Nach dem Coup stand ordentliches Ausschwimmen auf dem Programm. „Das war schon voll anstrengend“, meinte Hüther zu ihrem ersten DM-Tag mit der 400-Lagen-Strecke. Immerhin steht heute ja schon der nächste Teil ihres DM-Mammutprogramms an: 100 Meter Kraul, 100 Meter Brust und 400 Meter Kraul.

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