Zweibrücken „Große Namen, so groß es geht“

Große Namen sollen in der Pirmasenser Alten Post für große Besuchermengen sorgen, verkündete die Koordinatorin der Alten Post, die aus Zweibrücken stammende Charlotte Veit, im Kulturausschuss der Stadt. 2019 sollen Salvador Dalí, das Bauhaus, Heinrich Bürkel, Fototage und Xaver Mayer die Besucherfrequenz hoch halten. Und es soll eine kleine Neuauflage des Industriekultur-Spektakels von 2018 geben.

„Wir brauchen große Namen, so groß es geht“, gab Veit im Kulturausschuss die Linie für ihre Ausstellungsplanung vor. Mit der Dalí-Ausstellung sei ein Anfang gemacht. Veit will sich jetzt auf die Suche nach anderen Kunstsammlern machen, die weitere große Künstler nach Pirmasens bringen könnten. In diesem Jahr soll eine Ausstellung zum Bauhaus und den Folgen für Pirmasens Akzente setzen. Hierbei werden nicht nur die Gebäude wie das Stadtbad (vom Bauhaus inspiriert) beleuchtet. Veit hat Annemarie Schütt-Hennings ausgegraben, die als Tochter von Emmy Hennings und damit Stieftochter Hugo Balls indirekt mit Pirmasens verbunden war. Sie war eine Studentin am Bauhaus. Den 150. Todestag Heinrich Bürkels will Veit mit Stücken aus dem riesigen Archiv der Stadt bestücken und dabei den Schwerpunkt auf die von Bürkel gezeichnete und gemalte Architektur legen. Die Stipendiaten von Schloss Balmoral gehören in diesem Jahr wie auch 2020 zum Programm in der Alten Post, ebenso die Fototage, die im November für Besucherandrang sorgen dürften. Regionale Künstler als festen Programmpunkt mit Sonderausstellungen will Veit beibehalten. Angedacht sei zum Jahresabschluss eine Ausstellung mit Werken des Karikaturisten Xaver Mayer, der in Pirmasens geboren wurde und in Landau. lebt. Mayer mit seinen vielen Ausstellungen in der Dahner Kreisgalerie gilt immer als der Publikumsmagnet schlechthin. Für 2020 hat Veit Kunst der dadaistischen Frauen in einer Gruppenausstellung vorgesehen. So sollen Werke von Hannah Höch und Emmy Hennings zu sehen sein. Aus Japan kommen Werke des Maler Utagawa Hiroshige, der im 19. Jahrhundert stilprägend für die japanische Kunst gewesen sein soll. Die rund 100 Drucke stellt ein Sammler zur Verfügung. Als Künstler der Region wird der Kaiserslauterer Heinrich Steiner (1911-2009) mit einer Einzelausstellung gewürdigt. Seine Bilder erinnern an Van Gogh. Beim Kultursommers will Sonja Mäß, die für die Programmplanung des Kulturamts verantwortlich ist, ein Spektakel wie im Vorjahr auf die Beine stellen. „Das war eine tolle Sache“, schwärmte OB Bernhard Matheis von der „Industriekultur“, so der Titel des Spektakels an verschiedenen Plätzen in der Stadt. Mit Beratung und Unterstützung vom Land habe es realisiert werden können, so Matheis. Das Land habe die Stadt aufgefordert, wieder Vergleichbares anzubieten. Der Titel wird „Heimaten“ sein. Neben Auswanderung und Zuwanderung soll die Suche nach der Heimat t im Mittelpunkt stehen. Als Termin hat Mäß den 23. bis 25. August anvisiert. Die Grundstruktur des Spektakels werde so wie im Vorjahr sein, nur nicht mehr ganz so groß. Bernd Adler (CDU) regte im Kulturausschuss an, die Vermarktung zu verbessern. Der Titel „Industriekultur“ sei zu sperrig. Es sollte besser so kommuniziert werden, dass jeder weiß, was gemeint ist, forderte der Christdemokrat. Das neue Programm der Alten Post ist mit Ausnahme der Bauhaus-Ausstellung komplett von Charlotte Veit auf den Weg gebracht worden. Ihre Vorgängerin Cecile Prinz hatte die Bauhaus-Ausstellung angestoßen. Andere Projekte von Prinz – wie eine umstrittene Ostereier-Ausstellung – haben sich „zerschlagen“, wie Matheis im Ausschuss erläuterte. Seit August ist Veit bei der Stadt. Damit sei die Alte Post wieder personell gut besetzt und eine Ausweitung der kunstpädagogischen Angebote möglich, so der Oberbürgermeister. Die bisher nur befristet seit März 2017 angestellte Denise Kamm habe ein unbefristetes Arbeitsverhältnis erhalten, teilte Matheis weiter mit.