Zweibrücken Flugplatz steht für Zukunft der Region

Zum Tag der Arbeit hatten am Mittwoch die Gewerkschaften und die Stadt Zweibrücken Personal- und Betriebsräte ins Kundeninformationszentrum der Stadtwerke eingeladen. „Gute Arbeit und soziales Europa“ lautete das Motto der Veranstaltung.

Einer der Redner vor etwa 50 Personen war Michael Detjen, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Kaiserslautern und DGB-Regionsvorsitzender. Er sei erschrocken, als aus der Zeitung erfahren habe, dass 380 Zivilbeschäftigte in Kaiserslautern ihren Arbeitsplatz verlieren. Weitere 100 Arbeitsplätze stünden bei Coca-Cola zur Disposition. Eine positive Entwicklung sieht Detjen beim Mindestlohn. „Jetzt wird er Realität, 8.50 Euro für jeden ohne Ausnahme, dafür haben wir ein Jahrzehnt gestritten! Wir erwarten von der Großen Koalition, dass auch die Allgemeinverbindlichkeitserklärung erleichtert und das Arbeitnehmer-Entsendegesetz auf alle Bereichen ausgedehnt wird.“ Ein großes Problem sei die Jugendarbeitslosigkeit. Sechs Millionen Jugendliche in Europa hätten keine Arbeit oder Ausbildungsplätze. In der Westpfalz suchten 3400 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. 2500 offene Ausbildungsplätze stünden dem gegenüber. Die Finanznot der Kommunen komme nicht von den hohen Arbeitslöhnen der Beschäftigten. Ursache seien falsche Einnahmenverteilung und falsche Aufgabenzuordnungen von Bund und Land auf die Kommunen, sagte OB Kurt Pirmann, der DGB-Mitglied ist. „Ein fehlender Finanzausgleich lässt uns ständig dickere rote Zahlen schreiben.“ Zum Flugplatz sagte er: „Betriebswirtschaftlich betrachtet mag der Zweibrücker Flugplatz defizitär sein, volkswirtschaftlich gesehen ist er der Motor einer Region, ein Sinnbild für Zukunft, für Lebenskraft und Entwicklung. Als Zeichen der Zukunft braucht die Südwestpfalz diesen Flugplatz.“ Zukunft habe nur, wer Mobilität gewährleisten kann. Pirmann: Homburg und das Saarland würden sich selbst von einer Entwicklung abhängen, stemmten sie sich gegen das S-Bahn-Projekt. Pünktlich zum 1. Mai erhielten die rund 15 000 Arbeitnehmer der regionalen Metall- und Elektroindustrie 2,2 Prozent mehr Einkommen, so Gewerkschaftssekretär Ralf Cavelius. Bei Terex und Pallmann sei es der Gewerkschaft gelungen, trotz schwierigen wirtschaftlichen Umfelds rund 220 Arbeitsplätze zu sichern. Eine gute Entwicklung bei Arbeitsplätzen sieht Cavelius auch bei Kubota, wo ein neues Produkt anläuft. (jo)

x