Zweibrücken Eishockey in Zweibrücken: Torgewitter im letzten Drittel [mit Video]

Vor dem Spiel erst Konfettiregen auf den Rängen, dann die Nationalhymne mit Julian Coles (rechts) und Maciej Spiczak, den beiden
Vor dem Spiel erst Konfettiregen auf den Rängen, dann die Nationalhymne mit Julian Coles (rechts) und Maciej Spiczak, den beiden einheimischen Musik-Stars.

Sie haben sich das finale Spiel um die Meisterschaft am kommenden Samstag souverän erspielt: Am Sonntagabend gewannen die „Hornets“ bravourös und in der Höhe überraschend mit 12:3 (2:1, 1:2, 9:0) in der ausverkauften Zweibrücker Eishalle gegen den SC Bietigheim-Bissingen 1b.

„Die Jungs sind cool geblieben, unser Torwart Steven Teucke hat uns im zweiten Drittel den Arsch gerettet. Und dann haben wir uns konzentriert und das gemacht, was wir uns vorgenommen haben“, meinte nach der Schlusssirene Zweibrückens Trainer Terry Trenholm zufrieden. Groß war die Freunde auch bei André Nunold, der nun nach seinem letzten Heimspiel noch einmal auswärts ran darf. „Was für eine Megakulisse! Wahnsinn, so ein hoher Kantersieg. Und wir haben wieder hinten gelegen und sind stark zurückgekommen.“ Mit Teuckes Parade in der 13. Sekunde war die Stimmung unter den 1200 Zuschauern gleich auf Hochtouren. Maximilian Dörr und Felix Stokowski konnten in einer frühen EHC-Überzahl ihre Torschüsse zwar nicht verwandeln. Dafür traf in der sechsten Minute Marco Trenholm sogar in Unterzahl. Stokowski saß da auf der Bank, Dan Radke schnappte sich das Bully im eigenen Drittel, stürmte vor und bediente Trenholm.

Ausgleich gelingt

Danach wurde das Spiel ruppiger, besonders vonseiten der „Steelers“. Während Tim Essig und SC-Spieler Marcel Göttfert die Strafbank drückten, gelang den Bietigheim-Bissingern durch Eric Freeburg der Ausgleich. Der fiel sonst eher durch unnötige Aktionen und Härte auf: Im ersten Drittel schoss er den Puck etwas desillusioniert in die Zuschauer. Er traf ein Mädchen, das medizinisch behandelt werden musste. Und im zweiten Drittel checkte er Marco Trenholm derart rüde an der Bande, dass er mit einer Spieldauerstrafe vom Eis musste. Damit schafften die Gäste von Anfang an nicht, was sie sich doch so fest vorgenommen hatten: von der Strafbank wegzubleiben. Zunächst hatte das noch keine großen Auswirkungen. Timo Heintz nutzte einen Puckverlust der Zweibrücker zum 1:2 (13.), als Göttfert und Essig sich nach einer Schlägerei für jeweils zweimal zwei plus zehn Minuten draußen abkühlen durften. Gelassen ging Zweibücken das zweite Drittel an. In Überzahl griff Maximilian Dörr einen schönen Pass von Felix Stokowski auf und traf zum 2:2. Die „Hornets“ waren im Aufwind, dem 2:3 von Thorsten Weisler folgte Marc Lingenfelsers 3:3 (31.). Dass den Gästen danach nichts Zählbares mehr gelang, lag auch an EHC-Goalie Teucke, der mehrmals klasse Paraden zeigte.

Von da an läuft es

Im Schlussdrittel überrollten die „Hornissen“ den Gegner regelrecht. Auftakt war eine tolle Kombination nach 27 Sekunden von Dörr, der den Puck mit der Rückhand auf Radke legte – 4:3! Von da an lief es rund beim EHC, das Match lief nun nur noch in Richtung Bietigheimer Tor. Knapp drei Minuten später erzielte der starke Marco Trenholm den zweiten seiner vier Treffer. Bietigheim war nun überfordert, ergab sich in sein Schicksal. Auch der Wechsel von Torwart Viktor Laveuve zu Tobias Amon brachte nichts. Die Zweibrücker schossen Tor auf Tor. Bietigheims Stürmer Timo Heintz war stinksauer am Ende, machte auch die Schiedsrichter für das schlechte Abschneiden seines Teams verantwortlich: „Wir waren aber auch nicht wach und haben nicht unser Spiel gespielt.“ Seine Mannschaft hätte aber zwei Drittel gut mitgehalten. „Wenn man so lange in Unterzahl spielt, geht es irgendwann nicht mehr, dann ist die Kraft am Ende“, kommentierte er das Zweibrücker Torgewitter. Für den kommenden Samstag hatte er eine Kampfansage für die „Hornets“ parat: „Wir lernen aus unseren Fehlern und gewinnen Spiel drei.“ Am kommenden Samstag um 16.30 Uhr können aber auch die Zweibrücker in Bietigheim den Titel klarmachen – wenn sie so spielen wie am Sonntag.

Immer noch nicht ganz der Schlusspunkt im Match: „Hornets“-Stürmer Dan Radke (rechts) trifft zum umjubelten 10:3.
Immer noch nicht ganz der Schlusspunkt im Match: »Hornets«-Stürmer Dan Radke (rechts) trifft zum umjubelten 10:3.
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