Zweibrücken Ein Busfahrer muss geduldig sein

Hatten am Samstag in Alzey viel Grund zum Jubeln: Rieschweilers Verbandsliga-Fußballer, in der Mitte Kapitän Tobias Leonhard (27
Hatten am Samstag in Alzey viel Grund zum Jubeln: Rieschweilers Verbandsliga-Fußballer, in der Mitte Kapitän Tobias Leonhard (27).

«ALZEY.» Erst gewinnen, dann feiern: Mit einem ungefährdeten 5:0 (3:0)-Erfolg bei der SG RWO Alzey sicherte sich am Samstag die SG Rieschweiler den Klassenerhalt in der Verbandsliga Südwest (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). Nach dem Schlusspfiff und noch auf dem Platz wurde ausgiebig gefeiert. Sehr ausgiebig.

Die Uhr zeigte 19.30 Uhr, die Partie zwischen Alzey und Rieschweiler war schon über 90 Minuten beendet. Die Spieler der SG Rieschweiler saßen immer noch in der untergehenden Sonne in ihrer Sportkleidung im Kreis vor der Clubhaus-Terrasse zusammen, sangen das ein oder andere Lied und genossen das ein oder andere Kaltgetränk. Unten auf dem Parkplatz ließ der Busfahrer zwar schon den Motor laufen. Aber bis zum Start der Rückfahrt sollte es noch dauern. Der Fahrer des Rieschweilerer Busses brauchte an diesem Samstag viel Geduld. „Bei uns ist die Kameradschaft groß“, gestand SGR-Torwart Dirk Jank. Schön, dass er in seinem letzten Spiel für die SGR seinen Kasten sauber hielt. Ungewöhnlich: Während auch in Alzey alle Teams normalerweise in der Pause in die Kabine gehen, blieben die Gäste auf der Anlage und suchten sich hinten im Schatten ein kühles Plätzchen. „In der Kabine ist es oft zu warm“, verriet Jank. Die Gäste zeigten nicht nur auf dem Platz Dominanz, sondern auch auf den Rängen. Eine große Anzahl Fans war mitgereist, die meisten im Spielerbus. Die Reise nach Rheinhessen hat sich gelohnt, fünfmal durften sie ein Tor ihres Teams bejubeln. Maximilian Buchholz brachte mit seinem Treffer aus kurzer Distanz den Stein des Erfolges ins Rollen (9.). Zehn Minuten später legte Daniel Preuß zum 2:0 nach. Vorausgegangen war ein toller Doppelpass mit Tobias Leonhard. Die Vorentscheidung zum 3:0 besorgte erneut Buchholz, der einen Schnitzer von Florian Unckrich ausnutzte. Von den Gastgebern kam so gut wie nichts. „Blutleer, ohne Gegenwehr“, lauteten Kommentare von den Alzeyer Fans. Allerdings: RWO hatte zuletzt vier englische Wochen am Stück zu verdauen und als Aufsteiger eine tolle Runde gespielt, die auf dem dritten Tabellenplatz endete. Zudem stellte RWO mit Vllaznim Dautaj den Top-Torjäger der Verbandsliga. Für seine 37 Tore bekam er vor dem Spiel von Horst Konzok, dem Chef der Sportredaktion, einen von der RHEINPFALZ gestifteten Pokal. „Bei uns war die Luft raus“, gestand Dautaj. In Hälfte zwei gelangen der SGR noch zwei Traumtore: In der 53. Minute zog Leonhard aus über 20 Metern ab, die Kugel schlug rechts oben zum 4:0 ein. Und der eigentliche Zweitmannschaftsspieler Robin Kohn wurde schon unter Jubel eingewechselt – er traf tatsächlich in der Schlussminute zum 5:0-Endstand. „Heute wird noch so mancher Kasten Bier geleert“, verriet Kohn nach seinem letzten Tor und seinem letzten Spiel für die „Blauen“. So spielten sie SG Rieschweiler: Jank - Stemmler, Greinert, Megel, Sodji - Littner, Stark, Brauner, Preuß - Leonhard (86. Reidenbach), Buchholz (83. Kohn).

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