Zweibrücken Die Wochenend-Kolumne: Ich bin der Meinung,

Es war einmal eine Partei, die zog gegen die Ämterhäufung zu Felde. Das waren die Grünen. Und das ist schon eine Weile her. Inzwischen häufeln auch Grüne Ämter an, zum Beispiel Fred Konrad. Hat der Mann nicht ein wenig zu viel an der Backe? Landtagsabgeordneter, frisch gewähltes Mitglied im Kreistag, frisch im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land, Teilzeit-Kinderarzt in Kusel, zusätzlich viele Sitze in Gremien. Und jetzt will er gleichzeitig auch noch in Trier Wahlkampf machen, um Oberbürgermeister zu werden. Der Tausendsassa muss aufpassen, dass er sich nicht verzettelt. Oder er muss in dem einen oder anderen Gremium jemand anderen ranlassen. Die FDP hat bei der Stadtratswahl zwar kräftig verloren. Doch sie ist mit einem blauen Auge davongekommen, denn in Zweibrücken hat sie deutlich weniger Stimmen eingebüßt als andernorts. Das lag auch daran, dass sie kurz vorm Wahltag kräftig mobilisierte. Auf einmal zauberte sie Ideen und Vorschläge aus dem Hut, verteilte sie Flugblätter und vereinnahmte das Luiche. Übwerwiegend handelte es sich um Schnellschüsse. Der Vorschlag, die Leichenhalle auf dem Hauptfriedhof zu vergrößern, ist so ein Schnellschuss. Sicher, man findet immer Bürger, die so einen Appell unterschreiben. Aber andererseits ist das Thema schon zigmal im Rat behandelt worden. Mit dem Ergebnis: Zweibrücken kann sich das nicht leisten. Es gibt Wichtigeres. Und es gibt Alternativen: Wer sehr viele Trauergäste erwartet, der kann sie in einer Kirche versammeln. Auch dafür sind die Gotteshäuser da. Die Kirchen sind größer, bequemer – und ja, sie sind auch billiger.

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