Zweibrücken Die Kunst feiert mit

Mit 2500 Besuchern und verkauften Werken im fünfstelligen Euro-Bereich hat sich die Dahner Kreisgalerie 2014 wieder als wichtiger Kulturort der Region behauptet. Im laufenden Jahr setzt die Organisatorin Elke Huber auf die bewährte Mischung aus Künstlern der Region und Auswärtigen. Dazu kommen ein Experiment mit einem Dahner „Kultursonntag“ sowie eine Ausstellung zum 30-jährigen Bestehen der Kreisgalerie.

Huber organisiert die Ausstellungen bereits seit 15 Jahren und hat die zwei Säle im früheren Dahner Schulhaus zu einem begehrten Ausstellungsort gemacht. Bewerbungen von Künstlern aus ganz Deutschland gehen bei ihr in der Kreisverwaltung ein. Wenn Huber wollte, könnte sie die Galerie bis 2020 locker mit niveauvollen Ausstellungen bestücken. Bei der Besucherzahl blieb die Kreisgalerie 2014 im Rahmen: 2200 bis 3000. Publikumsrenner im Vorjahr war – wie zu erwarten – der Landauer Xaver Mayer, der auch beim Verkauf für den größten Umsatz sorgte. Er habe sich in den üblichen Dimensionen bewegt: 15 000 bis 20 000 Euro pro Jahr. Zehn Prozent davon gehen in die Kasse des Landkreises (kommerzielle Galeristen nehmen oft mehr als 50 Prozent). Huber ist gespannt auf die Ausstellung mit Malerei von Michael Shiach. Die Arbeiten des gebürtigen Schotten faszinieren Huber. Danach kommt am 22. Februar ein Südwestpfälzer. Peter Padubrin-Thomys aus Hinterweidenthal zeigt seine Malerei und Grafik. Einen Vorgeschmack auf die Bilder gibt der aus Halle (Saale) stammende frühere Buchhändler mit dem etwas sperrigen Titel: „Ich frage dich nicht, wo du herkommst und du sagst mir nicht, wo wir sind.“ Padubrin-Thomys betreibt ein Atelierhaus in Wilgartswiesen, in dem er seine aufwendigen Holzschnitte und Gemälde produziert, die in ganz Deutschland ihre Käufer finden, was an der vordergründig einfachen Bildsprache liegen mag, die auf den zweiten Blick einen beängstigenden Tiefgang offenbart. Allen Arbeiten des Hinterweidenthalers gemein ist eine Mischung aus Humor und Philosophie. Gleich hinter der Kreisgrenze ist der Maler Engelbert Müller Zuhause, der ab 29. März ausstellt. Müllers abstrakte Malerei war mehrfach in der Pirmasenser Galerie Venezia und der Alten Kirche in Vinningen zu sehen. Für den in Bann im Kreis Kaiserslautern lebenden Künstler ist dies die erste große Einzelausstellung im Kreis. Seine künstlerische Ausbildung genoss der 1950 geborene Maler in Kursen der Trierer Kunstakademie. Müller will in seinen abstrakten Farblandschaften innere Bilder und seine Auseinandersetzung mit der Welt zeigen. Freuen können sich die Besucher auf die Fischbacher Künstlerin Christine Charton ab 3. Mai. Sie hat vor fünf Jahren schon in der Kreisgalerie ausgestellt und zeigt nun, wie sich ihre Kunst weiterentwickelt hat. Charton studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie zu der Zeit, als Joseph Beuys und Gerhard Richter unterrichteten. Chartons Malerei hat sich allerdings in eine andere Richtung entwickelt: Sie bevorzugt eine fantastische Bildwelt mit zarten Farbtönen. Praktisch zur Finissage von Chartons Ausstellung wagt die Kreisgalerie ein Experiment auf Initiative der Kunstvereinigung Wasgau. Deren Galerie N sowie die benachbarten Jazzfreunde im früheren E-Werk und die katholische Laurentius-Bücherei veranstalten am 31. Mai einen „Kultursonntag“. Charton wird durch die Ausstellung führen, die Kreisgalerie öffnet länger als bis 18 Uhr, und die drei Kulturpartner bieten Sonderaktionen in der Dahner Stadtmitte an. Das Programm ist noch in Arbeit. Am 7. Juni begeht die Kreisgalerie ein rundes Jubiläum. Sie wird 30. Das feiern Huber und ihr Team mit der Jubiläumsausstellung, zu der 18 Künstler aus den vergangenen 30 Jahren Werke beisteuern, darunter Hedda Wilms (Zweibrücken), Lilo Danner (Rieschweiler-Mühlbach) Artur Bozem (Rosenkopf), Elisabeth Schael (Großbundenbach) und Gerlinde Callam (Zweibrücken). Wie beim 25-jährigen Bestehen wird es eine Lotterie mit Werken der Künstler geben. „Das wurde vielfach gelobt. Nur den Lospreis haben wir etwas verbilligt“, meint Ulla Eder, Sprecherin der Kreisverwaltung. Statt fünf Euro werden Lose diesmal nur zwei Euro kosten. Einen Ausflug in die Neustädter Kunstszene wagt die Kreisgalerie am 12. Juli mit Gerhard Lämmlin. Der malende Autodidakt sucht in abstrakten Bildern Ausdrucksformen für seine Gedanken. Die Ideen zu seiner Kunst sammelt Lämmlin auf Reisen, in der Natur und in geselliger Runde. Nach den vierwöchigen Sommerferien im August macht die Kreisgalerie am 6. September mit Wolfgang Beck aus Donsieders weiter. Der in Heidelberg geborene Maler hat an der Mannheimer Fachhochschule für Gestaltung studiert und pflegt einen Malstil, der an die Klassische Moderne angelehnt zu sein scheint, aber aktuelle Tendenzen aufgreift. In seinen Arbeiten auf Plexiglas und den dynamisch-filigranen Holzobjekten geht Beck in die dritte Dimension. Ein Höhepunkt werden die Bronzen und Gemälde von Elsa Vogt-Ramachers aus Sulzbachtal (Kreis Kaiserslautern). Die aus Rockenhausen stammende Künstlerin war bereits 2008 und 2012 Gast in der Kreisgalerie. Sie richtet in ihrer Kunst den Blick auf die Verbundenheit des Seins von Mensch und Tier mit der Natur. Ihre Waldgemälde erreichen eine Komplexität und Tiefe, die ihresgleichen sucht. Selten kann man eine Künstlerin erleben, die es schafft, so viel Licht und Energie auf eine schnöde Leinwand zu legen. Den Schlusspunkt im Jahresprogramm setzt die Dahnerin Manuela Schwarz-Thomas. An magischen Orten hat sie den Eintritt in die Anderswelt mit ihren Bildern gesucht, passend zur dunklen Jahreszeit wird ihre Ausstellung am 22. November eröffnet.

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