Zweibrücken Die Jungen reißen’s raus

«WITTLICH.» „Heute bin ich ein bisschen glücklich“, verriet der bekanntermaßen nicht zum Überschwang neigende Trainer der Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken, Rüdiger Lydorf, schmunzelnd nach der Partie bei der HSG Wittlich. Was Lydorf am Sonntag glücklich machte: der neunte Sieg seiner Damen in Serie. Mit 29:25 (14:13) gewann sein Team.

Es müsste schon viel schief gehen, damit die Zweibrückerinnen am Rundenende nicht unter den Top drei landen. Den Vorsprung auf den Tabellenvierten Wittlich bauten sie auf acht Punkte aus. „Es ist wirklich eine überragende Runde“, freute sich Lydorf, bevor er in den sachlichen Analysemodus umschaltete. Was das Spieltempo anbelangte, „war es in jedem Fall ein Oberliga-Spitzenspiel“. Die Physis habe eine große Rolle gespielt. „Großes Kompliment an meine Mannschaft, die dieses Tempo bis zum Schluss gehen konnte“, sagte Lydorf. Wittlich ging in der Crunch-Time etwas die Puste aus. Da schlugen die Zweibrückerinnen entscheidend zu. Für ein richtiges Spitzenspiel „haben sich aber beide Mannschaften zu viele technische Fehler geleistet“, ergänzte Lydorf noch. Wegen einer Bindehautentzündung musste der SV auf Rückraumspielerin Levke Worm verzichten. Das schien zunächst ein großer Nachteil, denn auf den starken SV-Rückraum mit Katharina Koch, Lucie Krein und Renatá Szabó hatte sich Wittlich gut eingestellt, führte nach sieben Minuten 4:1. Aber dann fasste Zweibrücken langsam Fuß in der Partie. „Diesmal waren es die Jungen, die die ersten wichtigen Tore erzielten“, lobte Lydorf. Annalena Frank, die vom A-Jugend-Spiel nachgereist war, Kimberly Pfeifer und Pauline Hartfelder trafen. Beim 8:8 durch Renatá Szabó (19.) war die Partie wieder offen. Szabó kassierte früh zwei Zeitstrafen. Das brachte Frank viel Spielzeit im Rückraum, die sie erfolgreich nutzte. Bis zum 21:21 (44.) blieb es eng, auch weil Wittlich einige sehr gute Möglichkeiten vergeben hatte. Nach Startschwierigkeiten fand SV-Spielmacherin Lucie Krein beser ins Spiel. Sie trieb ihre Mannschaft nach vorne, traf wie auch Frank in der Crunch-Time. Zweibrücken zog durch Treffer von Krein, Pauline Hartfelder und Lara Schlicker auf 24:21 weg. Das konnte Wittlich nicht mehr egalisieren, auch weil mit Ina Sohns ein Fels in der Abwehrbrandung stand. Für sie endete die Partie allerdings zwei Minuten vor dem Abpfiff mit einer Roten Karte. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber - Koch (4/3), Krein (8), Szabó (4) - Pfeifer (1), Hartfelder (3) - Witzgall (1) - Sohns, Schlicker (2), Frank (6), Erbelding Spielfilm: 4:1 (7.), 8:8 (19.), 13:14 (Halbzeit), 21:21 (44.), 21:24 (48.), 23:28 (58.), 25:29 (Ende) - Zeitstrafen: 3:3 - Rote Karte: Sohns (58./grobes Foul) - Siebenmeter: 3/3 - 3/3 - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Mayer/Landgraf (Göllheim/Eisenberg).

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