Zweibrücken Der Kapitän darf weiterspielen

ZWEIBRÜCKEN. „Stand up for the Champions“ hallte es am Samstag durch die Westpfalzhalle, als Hans-Gerd Fries, der Vize-Präsident des Saarländischen Handballverbandes, Meistermedaillen und Urkunden an frisch gekürte Oberligameister überreichte: Die B-Junioren des SV 64 Zweibrücken sicherten sich durch das 40:15 (21:9) gegen die HSG Wittlich erstmals den Titel.

„In der C-Jugend immer knapp dran, aber vorbei. Vergangene Saison in der B-Jugend wieder knapp am Titel vorbei. Vor dieser Runde habe ich gesagt, ich will unbedingt Meister werden, sonst höre ich mit dem Handball auf“, verriet Tom Grieser, Mannschaftskapitän des SV 64, lachend. Er darf weiterspielen, der SV ist Oberligameister und für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Tusem Essen stand als Gegner bereits fest. Seit gestern ist klar, der zweite Gegner ist die SG Ottenheim/Altenheim aus Baden-Württemberg. So einfach wie gegen Wittlich werden diese Aufgaben allerdings nicht. „Wir sind in die Oberliga reingerutscht, das war eine wertvolle Erfahrung für uns, aber wir können uns in keiner Hinsicht mit dem SV 64 Zweibrücken messen. Die sind uns in allen Belangen überlegen“, sagte Wittlichs Trainer Burkhard Praeder, der urlaubsbedingt keine Auswechselspieler zur Verfügung hatte. Die Verhältnisse auf dem Spielfeld waren schnell geklärt. Leo Herrmann traf nach sechs Spielminuten zum 5:2, Kian Schwarzer per Gegenstoß nach zwölf Spielminuten zum 10:3 für die Zweibrücker. Kians Papa Christian, seines Zeichens Handball-Weltmeister 2007, hielt die Meisterschaftsmomente, inklusive Medaillenübergabe und Jubel, im Bild von der Tribüne aus fest. Richtig laut wurde im Anschluss an die Medaillenübergabe in der Kabine des Meisters gefeiert. „Die Jungs wissen noch gar nicht, was sie erreicht haben. Das kommt erst“, sagte SV-Trainer Tony Hennersdorf. Aus einer sicheren Defensive heraus – waren die Wittlicher mal an der Zweibrücker Abwehr vorbei, erwies sich meist Torwart Alessandro Lehr als unüberwindliches Hindernis – ging es schnell nach vorne. Oft reichte ein langer Pass, mal gespielt von Lehr, mal geworfen von einem Verteidiger, um die schnellen Außen und den Kreisläufer des SV in Szene zu setzen. Hennersdorf wechselte munter durch, schonte einige Spieler, die gestern noch bei der A-Jugend gefordert waren. Tor um Tor baute Zweibrücken die Führung aus. In der letzten Spielminute hieß es aufstehen für den Meister. Allzu überschwänglich wurde allerdings nicht gefeiert, zu klar war die Angelegenheit schon vom Anpfiff weg gewesen. „Ich habe gesagt, der Punkt aus Mundenheim ist irgendwann noch Gold wert“, erinnerte Hennersdorf an das wichtige Remis in Ludwigshafen am zweiten Spieltag, das zunächst für einen Dämpfer gesorgt hatte. Unentschieden endete auch die Partie beim punktgleichen Vizemeister TSG Friesenheim, der den direkten Vergleich gegen den SV verlor. Marc-Robin Eisel hatte in Friesenheim kurz vor Schluss den wichtigen Ausgleich geworfen. „Nicht so wichtig, dass ich das Tor erzielt habe. Viel wichtiger ist, dass die Mannschaft den Punkt geholt hat und dass wir nun alles klar gemacht haben“, gab sich Eisel bescheiden.

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