Zweibrücken „Das kostet schon Kraft“

ZWEIBRÜCKEN. A-Jugend-Bundesliga spielen, erste Spielerfahrungen in der Dritten Liga sammeln – das waren die sportlichen Gründe, die Robin Egelhof bewogen, zu Saisonbeginn vom TuS Dansenberg zum SV 64 Zweibrücken zu wechseln. Wenn die SV-Herren heute (18 Uhr, Westpfalzhalle) zum Drittliga-Duell den Leichlinger TV erwarten, könnte Egelhof in der Startformation stehen. Genau wie morgen beim A-Jugend-Bundesligaspiel des SV 64 gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen (14 Uhr, Ignaz-Roth-Halle).

Fußball, erzählt der 17-Jährige, der in Kaiserslautern die 12. Klasse des Hohenstaufen-Gymnasiums besucht, war der erste Sport, den er betrieben hat. Als Deutschland 2007 Handball-Weltmeister wurde, hat ihm das so gut gefallen, dass er mit Bruder Simon mal zum Handball-Training in Dansenberg ging. „Ich habe dann zunächst parallel Handball und Fußball gespielt“, erzählt der Stelzenberger. Als das zu viel wurde, entschied er sich zunächst für Fußball. „Aber irgendetwas hat mir gefehlt“, bestätigt er lachend. Deshalb tauschte er die Fußball- gegen die Handballschuhe. Gemeinsam mit Bruder Simon, der das Tor des RPS-Oberligisten aus Dansenberg hütet. Dass er viel Talent hat, ehrgeizig ist, machte sich schnell bemerkbar. In den Oberliga-Jugend-Teams des TuS avancierte Linkshänder Egelhof schnell zum Stammspieler. Seine guten Leistungen brachten ihm mal eine Einladung zu einem Lehrgang der Jugend-Nationalmannschaft ein. Nationalmannschaft spielen, „das wäre schon mal ein Traum“, sagt Egelhof. Spätestens mit seiner Gala-Vorstellung beim A-Jugend-Bundesligaspiel in Saarlouis vergangene Woche (zwölf Tore) dürfte er wieder in den Fokus von Jugend-Bundestrainer und Ex-Weltmeister Christian „Blacky“ Schwarzer aus Niederwürzbach gerückt sein. Den SV 64 kannte er aus Duellen in der Jugend. „Mein Bruder und ich waren auch zweimal beim Camp 64“, erzählt er. Als klar war, dass die Zweibrücker das Ziel Jugend-Bundesliga anstrebten, „war das etwas, das mich sportlich gereizt hat“, sagt er. An das Niveau in der Bundesliga „habe ich mich schnell gewöhnt“, sagt Egelhof. Dass er diese gefundene Stärke am Sonntag auch gegen Oftersheim/Schwetzingen einsetzt, darauf hofft A-Jugend-Coach Tony Hennersdorf. „Die stehen da, wo wir hinwollen“, sagt Hennersdorf über den Tabellennachbarn; Oftersheim/Schwetzingen ist Sechster. Der Platz, der die direkte Bundesligaqualifikation für die kommende Spielzeit bedeuten würde. Dass es am Sonntag Egelhof-Tore braucht, um die HG zu schlagen, ist klar. Seine Tore und seine Abwehrfähigkeiten werden aber bereits heute im Drittliga-Duell gegen Leichlingen gefragt sein. Der kranke Jerome Müller hat zwar wieder trainiert, „aber auch unglaublich viel abgenommen, und wir werden ihn ganz sicher schützen“, verdeutlicht SV-Trainer Stefan Bullacher. Im rechten Rückraum könnte also Egelhof beginnen. Erste Gehversuche im Training hat Benny Zellmer gemacht. Kubo Balaz muss sich kommende Woche einer Meniskus-Operation unterziehen, und Nils Wöschler laboriert noch an den Folgen seiner Fußverletzung. Egelhof ist also in jedem Fall gefragt. Dass er seine Sache gut macht, „das wusste ich“, sagt Bullacher lachend und verweist auf die Top-Leistung in Angriff und Abwehr des 1,90 Meter großen Spielers gegen Neuss. Der blieb bei seinen Drittliga-Einsätzen ganz gelassen. „Ich kann mich ganz gut fokussieren“, sagt Egelhof und bekennt: „Zwei Spiele am Wochenende, das kostet schon Kraft“. Aber er habe sich mit für den SV entschieden, weil er wusste, „dass hier junge Spieler immer ihre Chance bekommen, sich zu entwickeln“. Dass die vielen Spielanteile in Liga Drei auch dem Verletzungspech beim SV geschuldet sind, „das ist mir schon bewusst“, sagt er. Spielanteile bekommt er wohl auch gegen Leichlingen. „Ein Team, bei dem wir schon einen guten Plan finden müssen, um es zu schlagen“, sagt Bullacher. Am Ende der Saison, ist er sicher, „stehen die unter den Top Drei“. Die Nordrhein-Westfalen hatten das Pech, dass ihre Halle im Sommer bei schweren Unwettern zerstört wurde. Noch immer konnte im angestammten Revier kein Heimspiel ausgetragen werden. Ein besonderes Augenmerk gilt heute Rückraumspieler Valdas Novickis. „Ein richtig guter Junge“, lobt Bullacher den Litauer, der schon für den SC Magdeburg und die HSG Düsseldorf spielte.

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