Zweibrücken Dan Radkes Bewerbung per E-Mail

„Hornets“-Stürmer Dan Radke ist mit seinem hohen Tempo und dem guten Auge für die Kollegen für EHC-Trainer Trenholm ein Schlüsse
»Hornets«-Stürmer Dan Radke ist mit seinem hohen Tempo und dem guten Auge für die Kollegen für EHC-Trainer Trenholm ein Schlüsselspieler.

«ZWEIBRÜCKEN.» Vier Wochen nach dem letzten Heimspiel empfängt Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken am Sonntag ab 19 Uhr den EHC Freiburg 1b in der Zweibrücker Eishalle. Ein Heimsieg gegen das Schlusslicht ist Pflicht. Mit dafür sorgen soll Dan Radke. Seit dieser Woche ist er nicht mehr der einzige Zweibrücker Kontingentspieler: Für die Defensive verpflichteten die „Hornets“ jetzt noch Vladimír Zvoník.

Damit reagierte der EHC nach dem unerwarteten Abgang von Verteidiger Andy Willigar auf die frei gewordene zweite Ausländerstelle. Der 26-jährige Vladimír Zvoník kam schon im November zum Probetraining, lebt seitdem in Zweibrücken und trainiert mit dem Team. Zuletzt spielte er für den ESC Geretsried in der Bayernliga. Bis zum 19. Lebensjahr jagte der Tscheche dem Puck bei seinem Heimatverein in Budweis nach. Danach folgten Stationen in Schweden und in Tschechien. Seit 2014 spielt er in Deutschland für Burgau, Trostberg, Germering und Geretsried. Zvoník überzeugte die Zweibrücker im Training mit seiner guten Präsenz auf dem Eis, bei 1,87 Meter Körpergröße und 93 Kilogramm. Die Sportliche Leiterin des EHC, Christina Fischer, sagt über ihn: „Er ist ein eher offensiv ausgerichteter Verteidiger, der von hinten heraus den Aufbau gestalten kann, aber auch Akzente nach vorne setzen wird. Er wird für deutlich mehr Stabilität in der Verteidigung sorgen.“ Der Rechtsschütze wird ab sofort mit der Nummer 67 für die „Hornets“ auflaufen. Dan Radke, der zweite EHC-Kontingentspieler, liegt derzeit mit 14 Punkten – acht Tore, sechs Vorlagen – auf Platz neun der Scorer-Liste der Regionalliga Südwest. Damit ist der 27-Jährige aber nicht zufrieden. „Wir wollen unter die ersten vier Mannschaften und in die Play-offs einziehen. Das ist unser vorrangiges Ziel, danach sehen wir weiter“, ist er mit dem jetzigen sechsten Rang nicht glücklich. Radke spielt sein erstes Jahr bei den „Hornets“ und in Deutschland. Geboren und aufgewachsen in Kalifornien war der Center in diversen Schüler- und College-Mannschaften aktiv, ehe er im Sommer 2014 den Sprung nach Europa wagte. „Mein damaliger Trainer hatte Kontakte nach Europa und hat mich nach Frankreich zu Morzine-Avoriaz in der ersten französischen Liga vermittelt“, erinnert er sich. Nach einem Jahr ging es wieder zurück in die Heimat. Im Sommer 2017 bekam er die Möglichkeit für ein Informatik-Studium am Max-Planck-Institut in Saarbrücken, das er seitdem besucht. „Das ist total interessant. Meine Mitkommilitonen kommen aus allen Kontinenten: Afrika, Asien, Nord- und Südamerika“, erzählt er von einem bunten Mix. „Ein Grund, hier zu studieren, sind die Studiengebühren. Denn die sind in den Staaten um einiges höher als in Deutschland.“ Mit Studienbeginn wurde er auch wieder auf Eishockey aufmerksam, das er zuvor nur noch sporadisch ausgeübt hatte. „Von den ,Hornets’ habe ich im Internet gelesen und eine Mail an den EHC geschickt. Es war direkt ein angenehmer Kontakt mit Christina Fischer. Anfang des Jahres habe ich das erste Mal mittrainiert, seit Beginn der Saison bin ich im Kader.“ Wie kommt ein in Kalifornien geborener Junge zum Eishockey – und nicht zum Basketball, American Football oder Baseball? „Mein Vater ist Kanadier, und die meisten haben Eishockey im Blut. So auch mein Daddy. Nach dem ersten Live-Spiel wollte ich nur noch Eishockey spielen.“ Da seine Mutter US-Amerikanerin ist, hat er beide Pässe. „Ich fühle mich aber weder der einen noch der anderen Nationalität mehr zugehörig. Durch mein Hobby Eishockey bin ich vielleicht einen Touch mehr kanadisch.“ Wie geht es nach seinem Studium weiter? „Das Studium dürfte bis 2019 oder 2020 dauern. Es kann sein, dass ich in Deutschland bleibe, vielleicht gehe ich auch wieder zurück nach Nordamerika. Ich kann mich da noch nicht festlegen.“ Bis dahin will er mit den „Hornets“ noch viele Siege feiern. „Mir gefällt es richtig gut. Die Mannschaft und der ganze Betreuerstab machen es mir einfach“, lobt er. Für EHC-Trainer Terry Trenholm ist Radke ein Schlüsselspieler. „Dan ist ein schneller Skater mit einem guten Auge und einem hohen Tempo“, weiß er. „Wenn das Spiel mal nicht so läuft, ist er immer für Überraschendes gut.“ Am Sonntag will der EHC Zweibrücken wieder den Sprung unter die ersten Vier der Tabelle schaffen. Positiv: Erstmals in dieser Saison sind alle Spieler an Bord. Tomas Vodicka soll nach Trainingsrückstand seinen Saisoneinstand feiern, auch Steven Teucke und Pascal Sefrin kehren nach Verletzungen wieder zurück.

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