Zweibrücken Bundesliga-Erfahrung hilft zwischen den Pfosten

ZWEIBRÜCKEN. Die Vorfreude auf ein paar handballfreie Wochen ist da bei Alessandro Lehr, Torwart der B-Junioren des SV 64 Zweibrücken. Aber am Sonntag, 15 Uhr, gilt noch mal: volle Konzentration auf den Handball. Im letzten Spiel der Viertelfinalserie um die deutsche Meisterschaft gastieren die Zweibrücker bei der SG Ottenheim/Altenheim.

Auch wenn das Final-Four-Turnier nicht mehr zu erreichen ist, es geht noch um was für den SV 64. „Wir wollen zeigen, dass wir zu den besten zehn Mannschaften in Deutschland gehören“, sagt Trainer Tony Hennersdorf. „Die fünftbeste Mannschaft zu werden, wäre klasse“, findet Lehr. Um das zu erreichen, muss auch das Rückspiel bei der SG gewonnen werden. Mit dem 27:22-Hinspielerfolg am vergangenen Samstag hatte sich das SV-Team eindrucksvoll in der Meisterschaft zurückgemeldet. Großer Rückhalt beim SV war dabei Alessandro „Ale“ Lehr mit seinen Paraden. „Er hat wirklich gut gehalten“, weiß Hennersdorf, was er an dem 17-jährigen Torwart hat, dessen Bruder Arian in der SV-C-Jugend spielt. Lehr schätzt seine Leistungen durchaus selbstkritisch ein. Gegen Ottenheim/Altenheim „habe ich richtig gut gehalten, gegen Essen nicht ganz auf diesem Niveau“, resümiert er. Aber Essen habe gezeigt, „dass die Mannschaft einfach einen Tick stärker ist“, sagt Lehr. Deshalb habe sich der Traditionsverein TuSEM zurecht für das Final Four qualifiziert. Keeper Lehr hat in dieser Runde bereits einige Spiele in der A-Jugend-Bundesliga bestritten, auf die er sich ab dem Sommer ganz konzentrieren wird. Das letzte B-Jugend-Spiel seiner Karriere würde der Herschberger, der die elfte Klasse des Helmholtz-Gymnasiums in Zweibrücken besucht, deshalb gerne gewinnen. Die Bundesliga-Einsätze haben ihn sportlich weiter gebracht. Die Erfahrung, auch in engen, wichtigen Spielen bis zum Schluss Ruhe zu bewahren, hat er mitgenommen. „Das kam mir beispielsweise im Friesenheim-Spiel zugute“, glaubt der 1,90 Meter große Torwart. Und in den bisherigen Spielen um die deutsche Meisterschaft. Daran anknüpfend könnte aus seinem Traum, mal zu einem Lehrgang der deutschen Jugend-Nationalmannschaft eingeladen zu werden, und mal für Deutschland zu spielen, Realität werden. Was sie erreicht haben, „das wird den Jungs erst in ein paar Wochen bewusst werden“, stellt Coach Hennersdorf fest. Erstmals spielte eine B-Jugend-Mannschaft des Handball-Verbandes Saar um den DM-Titel mit. Viel Erfahrung hätten alle dazu gewonnen, das soll dazu beitragen, dass der SV auch heute bei der SG Ottenheim/Altenheim im Badischen (Straßburg liegt gegenüber) besteht. Die Tugenden vom Heimspielwochenende noch mal abrufen, gut verteidigen und mit viel Selbstvertrauen spielen, dann könnte das klappen. Die SG Ottenheim/Altenheim, die das klar ausgegebene Ziel Final Four verpasst hatte, „wird sicher alles daran setzen, zuhause trotzdem zu punkten“, erwartet Hennersdorf einen Gegner, der genauso motiviert ist wie sein Team. (add)

x