Zweibrücken Besucher wählen stärker aus, was sie sehen wollen

Die Olchis, die im März in der Zweibrücker Festhalle gastierten, zogen die meisten Zuschauer in der Coronasaison an.
Die Olchis, die im März in der Zweibrücker Festhalle gastierten, zogen die meisten Zuschauer in der Coronasaison an.

„Die Akzeptanz im Kulturbereich ist zurückhaltend“, sagt Thilo Huble, der Zweibrücker Kulturamtsleiter. Am Dienstagabend hatte er die Besucherzahlen für die Coronasaison 2021/22 vorgelegt.

Mit rund 4000 Besuchern kam nur ein Drittel so viele Besucher wie sonst, allerdings waren es ein Drittel weniger Veranstaltungen (16 fielen aus), und die Festhalle durfte zeitweise nur halb belegt werden. Vergleichen lassen sich die Zahlen der Saison 2021/22 mit den Vorjahren also nicht. Besorgnis erregend ist jedoch vor allen Dingen der Ist-Zustand.

„Die Situation setzt sich in ihrer Struktur fort“, so Huble. Bei der Videoschalte der Inthega (Interessensgemeinschaft der Theater mit Gastspielen, Huble ist im Vorstand) am Freitag habe sich gezeigt, dass von Nord bis Süd das gleiche Bild herrsche: Die Leute sind zurückhaltend, Kulturveranstaltungen zu buchen, aktuelle, aber auch längerfristige. „Corona, Krieg, Energiepreise – wir haben de facto drei Krisen“, so Huble. Die Leute wählen noch gezielter aus als vorher: „Das sieht man auch bei Euroclassic. Die beiden Top-Veranstaltungen, Jan Josef Liefers und Karat laufen, aber andere schwächeln, die vorher nicht geschwächelt haben. Trotzdem muss mehr Werbung gemacht werden, um gleiche Besucherzahlen zu erreichen.“

Besonders zurückhaltend sind die Buchungen bei Veranstaltungen „mit schwerer Thematik“, so Huble. Also alles, was nicht pure Unterhaltung ist. Die Besucherzahlen seien „ein Spiegelbild der sozialgesellschaftlichen Situation, die wir im Moment haben“, so Huble.

Dessen ungeachtet verabschiedete der Zweibrücker Kulturausschuss am Dienstag das für die Saison 2023/24 vorgeschlagene Programm.

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