Zweibrücken Bangemachen gilt nicht!

Die HHG-Tischtennismädels und ihre Betreuer freuen sich auf das Bundesfinale in Berlin (hinten von links): Lehrerin Natalie Bell
Die HHG-Tischtennismädels und ihre Betreuer freuen sich auf das Bundesfinale in Berlin (hinten von links): Lehrerin Natalie Bell, Amelie Klein, Emma Pirmann, Lilly Lohr, Amily Schäfer und Trainer Horst Lohr sowie (vorne von links) Julia Zimmermann, Selina Haller und Celina Siebert.

«ZWEIBRÜCKEN.» „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Fußball-Fans stimmen diesen Gesang immer gerne an, wenn ihre Mannschaft eine weitere Runde auf dem Weg zum DFB-Pokalfinale in der Hauptstadt überstanden hat. Oft bleibt es ein frommer Wunsch. Die Tischtennis-Mädchen des Helmholtz-Gymnasiums (HHG) schlagen dagegen ab morgen wirklich in Berlin auf.

Denn die HHG-Girls haben sich im Februar beim Landesentscheid des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ für das dortige Bundesfinale qualifiziert. Ab Mittwoch messen sich die sieben Mädchen in der Altersklasse II (14 bis 17 Jahre) im Wettstreit mit den Teams aus den 15 anderen Bundesländern. Am morgigen Dienstag steht für die Zweibrücker Reisegruppe, bestehend aus den Spielerinnen und den Betreuern Natalie Bell und Horst Lohr, erst mal eine längere Anreise an. Abfahrt um 9 Uhr am Zweibrücker Bahnhof, umsteigen in Mannheim in den ICE, Ankunft in Berlin um 17 Uhr. Da ist Sitzfleisch gefragt, immerhin ist aber die Verpflegungsfrage teils über einen örtlichen Sponsor geregelt. In Berlin angekommen gilt es für allem für die drei Neulinge der Mannschaft – Amelie Klein, Selina Haller, Julia Zimmermann – erst mal Gelassenheit an den Tag zu legen. „Letztes Jahr meinte eine Schülerin staunend: Der Hauptbahnhof ist ja größer als mein ganzes Dorf“, erzählt Betreuer Horst Lohr lachend. Akkreditiert wird sich noch gleich im Hauptbahnhof, dann geht’s daneben ins zentral gelegene Hotel Meininger, wo die Pfälzerinnen mit der Saar-Mannschaft vom Saarbrücker Rotenbühl-Gymnasium untergebracht sind. Horst Lohr ist zum zweiten Mal in Folge als Betreuer und Trainer dabei. Der 57-Jährige aus Nünschweiler, der als selbstständiger Maler- und Lackierermeister in Zweibrücken arbeitet, muss in seiner Firma im Vorfeld immer viel organisieren, damit der Laden in seiner Abwesenheit weiterläuft. Die HHG-Mannschaft habe vor dem Bundesfinale aber kein Extra-Training mehr eingelegt. „Das hat von der Zeit her einfach nicht gepasst“, sagt er. Die Mädchen trainierten aber sowieso alle mindestens zwei- bis viermal pro Woche in ihren Vereinen. Für Natalie Bell, seit Schuljahresbeginn als Mathematik- und Erdkunde-Lehrerin am Helmholtz-Gymnasium, ist es dagegen eine „Jugend trainiert“-Premiere in Berlin. „Die Schule hat kurzfristig jemand gesucht, der mitfahren kann“, erläutert die 26-Jährige aus Sulzbach. Ihr Kollege Marco Hartmann, der die HHG-Truppe noch im Regional- und Landesentscheid gecoacht hatte, und seine Frau erwarten nämlich dieser Tage Nachwuchs. „Und ich bin ja sportaffin, bin privat als Trainerin im Gerätturnern tätig“, sagt Bell, dass sie gerne eingesprungen ist. Dass die Truppe bis zur Abschlussveranstaltung am Freitagabend, gemeinsam mit „Jugend trainiert für die Paralympics“ in der Max-Schmeling-Halle, auch ein bisschen Berlin genießen kann, dafür haben neun regionale Sponsoren gesorgt. Auch für die Trikots, in denen die Mädchen die sportliche Seite ambitioniert angehen. Am Mittwoch stehen ab 9.15 Uhr in ihrer Gruppe B drei Vorrundenspiele (gegen die Teams aus Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt) an – mit jeweils drei Doppeln und sechs Einzeln. Auch hier gilt: nicht Bangemachen lassen von der riesigen Halle mit bis zu 100 Tischen. „Wir waren im Vorjahr unter den Top Ten. Da wollen wir wieder hin“, traut Horst Lohr dem Team viel zu, weiß aber, dass es gegen Sportgymnasien schwer werden kann. Er will durchwechseln, so dass alle Spielerinnen zum Einsatz kommen. Die Platzierungsspiele folgen am Donnerstag. Das HHG-Team Spielerinnen: Selina Haller, Amelie Klein, Lilly Lohr, Emma Pirmann, Amily Schäfer, Celina Siebert, Julia Zimmermann Betreuer: Lehrerin Natalie Bell, Trainer Horst Lohr.

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