Zweibrücken Achter-Mauer hilft nicht gegen Stanjeks Geniestreich

Wallhalben. Mehr Wechselbad der Gefühle geht aus Wallhalber Sicht nicht: Die Schlussphase des Aufstiegsrückspiels zur B-Klasse gestern Abend zwischen dem VfL Wallhalben und dem FC Merzalben sah die Gastgeber innerhalb von drei Minuten von himmelhoch jauchzend zu zu Tode betrübt wechseln. Denn nach der späten Wallhalber Führung durch Corey Caperton traf Merzalbens Spielertrainer Sebastian Stanjek mit einem Geniestreich in der Nachspielzeit zum 3:3 (2:2) – und die Merzalber spielen kommende Saison in der B-Klasse.

Ein Geniestreich war es wirklich: Denn in der zweiten Hälfte waren vor allem die Wallhalber angerannt, hatten, wie vor der Pause, optisch mehr vom Spiel, brachten aber lange keine zwingenden Torchancen zustand. Dann schlenzte Corey Caperton eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit die Kugel vom linken Strafraumeck hoch Richtung Tor – und der Ball senkte sich, unhaltbar für FCM-Keeper Sebastian Friedmann, doch ins lange Eck. 3:2 – zu dem Zeitpunkt hatten die Gastgeber (nach der 1:2-Niederlage am Freitag) vor der großen Kulisse von 800 Fans das Entscheidungsspiel am 11. Juni in Höhfröschen erzwungen. Doch dann kam Sebastian Stanjek. Buchstäblich in der letzten Szene der Partie pfiff Schiri Pascal Prowald aus dem Saarland noch einen Freistoß. Zentral, direkt an der Strafraumgrenze. Der gute VfL-Keeper Jens Bäcker baute eine mächtige Mauer auf, bestehend auf acht Wallhalber Kickern. Es nützte nichts: Stanjek nahm Maß und zirkelte den Ball in sagenhafter Manier rechts oben ins Eck (90.+2). Danach wurde der Spielertrainer unter einer riesigen Jubeltraube aus Spielern und Zuschauern begraben. Die Gastgeber hatten danach sogar noch eine Möglichkeit: Doch Caperton konnte die lange Hereingabe von Kapitän Andreas Allein am Fünfmeterraum nicht mehr verwerten – das Aus für den VfL Wallhalben im Aufstiegsrennen. Die Gastgeber hatten engagiert angefangen – und verspätet. Weil noch so viele Fans an der Kasse anstanden, wurde der Anpfiff um zehn Minuten verschoben. Die Wallhalber um den in der Anfangsphase fast überall präsenten Spielertrainer Marco Lang drückten und hatten die ersten Möglichkeiten. Die Gäste aus Merzalben agierten aber cleverer und zielstrebiger. In der elften Minute fing Sebastian Stanjek an der Mittellinie einen Pass ab und umkurvte in flottem Tempo die halbe VfL-Abwehr – 0:1. Weil Marco Lang zwei Minuten später den Ball im Strafraum klasse auf Markus Meyer durchsteckte, der zum 1:1 vollendete, blieb die Partie aber offen. Die Merzalber blieben allerdings einfach effektiver: Drei Pässe durchs Mittelfeld mit den Stationen Thomas Stanjek, Felix Jäger und Marius Coßmann auf Tammi Thomas, und es stand wieder 2:1. Wallhalber ging aber nach dem Strafstoßtor von Meyer mit dem 2:2 in die Pause. „Wir haben so gut gespielt heute, ich bin stolz auf unsere Mannschaft“, seufzte ein trauriger VfL-Spielertrainer Marco Lang nach der Partie, während die meisten seiner Spieler mit dem Gesicht nach unten auf dem Rasen lagen und den späten Ausgleich nicht fassen konnten. „Wir lassen aber jetzt den Kopf nicht hängen. Im nächsten Jahr greifen wir wieder an.“ (sai) So spielten sie VfL Wallhalben: Bäcker - Hüther, Reinig (70. Hardy), Allein, Siegler - Klein (46. Schollenberger), Barz (51. Hilse) - Caperton, Seegmüller, Meyer - Lang FC Merzalben: Friedmann - Niedenzu, Hess, Semler - Pfäffle, Reeber, Sebastian Stanjek, Coßmann - Jäger, Thomas - Thomas Stanjek Tore: 0:1 Sebastian Stanjek (23.), 1:1 Meyer (25.), 1:2 Thomas (28.), 2:2 Meyer (39., Foulelfmeter), 3:2 Caperton (89.), 3:3 Sebastian Stanjek (90.+2) - Gelbe Karten: Klein, Caperton, Seegmüller - Coßmann, Thomas Stanjek- Gelb-Rot: Hess (86.) - Beste Spieler: Meyer, Lang, Bäcker - Sebastian Stanjek, Thomas Stanjek, Thomas - Zuschauer: 800 - Schiedsrichter: Prowald (Ottweiler). (sai)

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