Zweibrücken Vorfreude auf den Heimstart

Züchter Valentin Burgard jr. mit seiner Stute Anni Domani, die von Burgards Lebensgefährtin Anne-Sophie Mayer gehalten und vom N
Züchter Valentin Burgard jr. mit seiner Stute Anni Domani, die von Burgards Lebensgefährtin Anne-Sophie Mayer gehalten und vom Niederbexbacher Sven Schleppi (rechts) trainiert wird.

«ZWEIBRÜCKEN.» „Ich mach’ nur Vollblüter“, sagt Valentin Burgard jr. lachend. Mit den Warmblütern seines Vaters und seiner älteren Schwester hat der 33-Jährige nichts zu tun. Dass er bei den Rennpferden gelandet ist, hat er Oma und Opa zu verdanken. Die haben ihn als Kind immer zu Pferderennen mitgenommen. „Das hat mir immer gefallen“, erzählt der Metzgermeister, der mittlerweile die Familienmetzgerei mit Sitz in Bechhofen führt. „Irgendwann fiel dann die Entscheidung, eine Stute zu kaufen“, berichtet er. Der Grundstein zur Zucht war gelegt. Ein Ergebnis der Burgard’schen Zucht ist die vierjährige Stute Anni Domani. Sie läuft morgen im Sieglosenrennen um den Preis des Bauzentrums Niederer über 1800 Meter. Trainiert wird die Schimmelstute auf dem Ohlerweilerhof bei Bexbach von Sven Schleppi. „Wir hoffen, dass bei Anni Domani noch eine Leistungssteigerung kommt“, sagt Burgard. Im April war sie in Zweibrücken über 2400 Meter chancenlos Fünfte, an Ostern in Saarbrücken lief sie über 1900 Meter auf Rang drei. Morgen könnte durchaus etwas drin sein. Im Vergleich zu Mannheim trägt sie aber zehn Kilogramm Gewicht mehr. „Besser als zuletzt ist sie schon“, findet Burgard. Wenn er vor dem Rennen mit dem Trainer und dem Jockey im Führzügel steht, verhalte er sich „in der Regel ruhig“, sagt Burgard. Gut möglich, dass sich das morgen ändert, denn der Züchter schätzt sein Pferd etwas anders ein als der Trainer. „Sven lässt sie offensiv mitlaufen, ich bin eher ein Freund davon, die Pferde erst mal zurückzuhalten“, bemerkt Burgard. Er freut sich auf das Rennen in Zweibrücken: „Hier ist ja mein Zuhause. Hier kommen viel mehr Bekannte, auch Leute, die normal nicht auf Rennen gehen.“ Sein bestes Pferd im Stall ist zurzeit Arktis. Mit der fünfjährigen Stute, die von Lennart Hammer-Hansen in Iffezheim trainiert wird, feierte Burgard 2018 vier Siege. „Der erste Sieg war in Baden-Baden, das war mein erster Sieg als Züchter“, erinnert er sich gerne an den 2. Juni 2018 zurück. Es folgten Siege in München, erneut in Baden-Baden und im französischen Lyon. Auch wenn sich die Siegbörse in Lyon sehen lassen konnte, „auf lange Sicht verdienst du da nichts. Das ist ein Hobby, das kostet Geld“, sagt Burgard. Für dieses Hobby bringt er viel Zeit auf. Gewissenhaft sucht er nach Hengsten für seine Stute. „Das geht viel nach den Papieren, nach dem Pedigree, ich überlege, was passen könnte“, erzählt er. Burgard wählt junge, aufgrund ihrer Abstammung vielversprechende Hengste aus, deren Samen noch günstig zu haben ist. Und er hofft, dass er die richtige Wahl trifft. „Im Rennsport gibt es gute und schlechte Phasen“, bemerkt er. Mit Arktis hatte er zuletzt eine gute. Die kann Anni Domani auch haben. Um 15.30 Uhr ist der Start. Gut zwei Minuten später wird der Sieger oder die Siegerin im Ziel erwartet. Vielleicht ist es ja die Burgard-Stute.

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