Zweibrücken Lange, laute Nächte

Philipp und Markus Thomann (von links) rockten mit den Dorfrockern die Turnhalle in Rimschweiler.
Philipp und Markus Thomann (von links) rockten mit den Dorfrockern die Turnhalle in Rimschweiler.

Ausgelassene Stimmung herrschte am Freitagabend in der Kultushalle in Rimschweiler. Knapp 600 Zuhörer sind zum Konzert der Dorfrocker gekommen.

„Ich bin ein Dorfkind, darauf bin ich stolz“, sangen die Zuhörer laut. Sie tanzten ausgelassen zur Musik der drei Brüder Markus (Akkordeon), Tobias (Gesang) und Philipp (Leadgitarre) Thomann, die unter dem Namen Dorfrocker bekannt sind. „Dorfkind“ ist das bekannteste Lied der Musikgruppe aus einem 900-Seelen-Dorf in Bayern. In dem Stück geht es darum, dass die Dorfkinder, alias die Dorfrocker, stolz auf ihrer Herkunft sind und das Dorfleben gegenüber dem Stadtleben feiern. Die drei Brüder spielten mit ihrer Band viele eigene Lieder – vor allem aus ihrem im Jahr 2016 erschienen Album „Heimat. Land. Liebe.“ Zum neuen Album gehörte der Partysong mit dem Text „Ich könnt mich fast verlieben, in Mettbrötchen mit Zwiebeln“, der von der Liebe zu dem Brötchen mit dem Fleischbelag handelt. Um den sehnsüchtigen Blick zurück auf die Jugend, die mit „Bier in Dosen“, „Langen Nächten“ und „Lagerfeuern“ eine „so geile Zeit war“ geht es im Lied „17. Sommer“. Eine Hommage an die Zeit, allerdings nicht an die Vergangenheit, sondern an die Gegenwart, ist der ebenfalls aus dem neuen Album stammende Titel „So soll es bleiben“. Er handelt davon, dass die aktuelle Zeit gut ist und alles „für alle Zeiten“ so bleiben kann. „Und ist es ein Traum“, soll man nicht geweckt werden. Zu den altbekannten Liedern gehörte „Vogelbeerbaum“, ein Schunkel-Lied, das davon handelt, dass das „schönste Bett die Elisabeth ist“ und der „teuerste Wald der Rechtsanwalt“ ist. Auch das Lied um die Kneipe, die das „letzte Loch“ ist, deren „Bier aber gut schmeckt“ wurde gespielt (Song: „Aber das Bier schmeckt gut“). Der Musikstil der Dorfrocker zeichnet sich durch eine Mischung aus Rock und Pop aus. Dazu kommen der traditionelle Klang des Akkordeon und der neue Klang von E-Gitarre und Keyboards. Neben den eigenen Liedern spielten die Dorfrocker Gute-Laune-Evergreens wie „Die kleine Kneipe“ und „Ich wäre so gerne Millionär“, zu denen jeder laut mitgesungen hat. Denn die Rocker bezogen die Zuhörer stets mit ein, sei es bei einer Polonaise quer durch den Raum, angeführt vom Akkordeonisten Markus Thomann, oder beim Bühnentanz einer Zuhörerin aus Rosenkopf am Mikrofonständer. So dauerte das Konzert e knapp vier Stunden, ohne dass es langweilig wurde. Die Dorfrocker reisen in ihrer aktuellen „Dorf-Tour“ quer durch die Deutschland und durch Österreich. Dabei machen sie nicht in den große Städten, sondern in den kleinsten Dörfern Halt und spielen dort ihre Songs. „Wir fühlen uns einfach wohl in Dörfern, weil wir selbst aus einem kommen und hier noch jeder jeden kennt, Verein und Zusammenhalt existieren und es eben nicht so hektisch und anonym zugeht wie in einer Großstadt. Zudem können wir ganz klar sagen: Im kleinsten Nest gibt’s das geilste Fest“, erzählt Sänger Tobias Thomann.

x