Zweibrücken Kommentar: Wechselstimmung

Marold Wosnitza hat das

Kunststück fertiggebracht, sowohl

Veränderung als auch Beständigkeit

zu verkörpern.

In Zweibrücken herrschte, das hat man im Wahlkampf gemerkt, eine gewisse Wechselstimmung. Weiter so – das will die Mehrheit nicht. Die Mehrheit will Veränderungen, raus aus dem Trott. Diese Wechselstimmung stellte die SPD vor ein Problem: Denn die SPD war ja bisher die bestimmende politische Kraft in Zweibrücken: Sie stellte den Oberbürgermeister, und sie stellt nach wie vor die größte Fraktion im Stadtrat. Marold Wosnitza versprach einerseits Beständigkeit, setzte sich im Wahlkampf aber punktuell von der bisherigen Politik ab, kündigte an, neue Wege zu gehen, anders zu regieren als seine Vorgänger. Wosnitza heftete das Etikett „weiter so!“ seinem Konkurrenten Christian Gauf ans Revers. Und Gauf wurde dieses Etikett nicht mehr los, auch weil es ihm nicht gelang, drei oder vier griffige neue Ideen zu präsentieren. Sicher, er versprach zum Beispiel den Zweibrücker Schülern Tablets. Aber wer hat das mitbekommen? Gauf hat das Image des guten Kerls, des soliden Sachwalters, der sich in der Kommunalpolitik hervorragend auskennt. Aber die Wähler sprechen ihm die Fähigkeit ab, überraschende Lösungen zu finden, neue Ideen zu entwickeln. Wosnitza, der zu Beginn des Wahlkampfs zu unbekannt war, wirkte wacher, wirkte spritziger, gerade bei den Podiumsdiskussionen der Kandidaten. Noch ist alles drin. Noch ist keine Entscheidung gefallen. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs überrascht. Auch deshalb steht das Ergebnis des zweiten noch nicht fest.

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