Zweibrücken Kleiner Schubs für Weltsprache Esperanto

Der Deutsche Esperanto-Bund lädt für heute, morgen und Montag zum 95. Kongress in die Zweibrücker Hochschule ein. Auf dem Programm stehen Vorträge, Arbeitsgruppen, Diskussionen sowie Kulturangebote wie ein Internationaler Abend mit Liedern in Esperanto, Stadtführungen und ein Rosengartenbesuch. Es werden knapp 200 Teilnehmer aus einem dutzend Ländern erwartet.

Nachdem der Kongress in den vergangenen zwei Jahren in München und Freiburg tagte, ist er dieses Jahr erstmals in Zweibrücken zu Gast. Rund 80 Teilnehmer kommen aus Frankreich. Einer sogar aus Japan. Der Esperanto-Bund organisiere die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit den Partnerverbänden in Frankreich und Luxemburg. wie der Vorsitzende Ulrich Brandenburg gestern in einer Pressekonferenz erklärte. Vorstandsmitglied Oliver Walz aus Zweibrücken, der einst seine Frau auf einem Esperanto-Kongress kennenlernte, sagte, man wolle auch etwas für den Tourismus in Zweibrücken tun. „Leute kommen von überall her. Denen wollen wir mit geführten Spaziergängen natürlich auch die schönen Seiten der Rosenstadt zeigen.“ Auch für Esperanto-Neulinge wird etwas geboten: Um 13.30 Uhr beginnt heute in der Kapelle der Hochschule ein Anfängerkurs. Für Esperanto-Interessierte, die sich auch über das Jahr mit der Sprache beschäftigen wollen bietet der Esperanto Klub Zweibrücken jeden Donnerstag, 15 Uhr, einen kostenlosen Kurs im Mehrgenerationenhaus, Maxstraße 7, an. Die internationale Sprache Esperanto wird in über hundert Ländern als Zweitsprache gesprochen. Von Ludwik Zamenhof im Jahre 1887 als geplante Sprache veröffentlicht, wird sie heute von schätzungsweise einigen hunderttausend Menschen noch immer regelmäßig gesprochen. Esperanto sei etwa viermal schneller zu erlernen als Englisch, erläuterte Pressesprecher Louis von Wunsch-Rolshoven. Das könne Kindern ein schnelleres Erfolgserlebnis als bei anderen Sprachen bringen, den Spaß an Sprache erhöhen und den Einstieg in neue Sprachen erleichtern, so Brandenburg. Markus Groß, der an der Zweibrücker Hochschule unterrichtet, mutmaßte, Esperanto brauche vielleicht nur einen kleinen Schubs, um wieder präsenter und ähnlich erfolgreich wie Englisch zu sein. Das müsse aber eher ein großer Schubs sein, warf Brandenburg ein. Gerade in Zeiten zunehmender Abschottung sei die Grundidee der grenzüberschreitenden Kommunikation wieder sehr aktuell, stellte Brandenburg fest. Man wolle nicht verdrängen, sondern verbinden. Bürgermeister Christian Gauf schreibt im Vorwort des Kongressprogramms: „Angesichts der zunehmenden Spannungen in der Welt wäre es zu wünschen, dass Esperanto noch mehr zur Deeskalation beitragen kann.“

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