Zweibrücken Kein Typ für eine Nacht

Oku hat unter den Namen OQman Solo nun auch eine CD veröffentlicht.
Oku hat unter den Namen OQman Solo nun auch eine CD veröffentlicht.

Nein, OQman Solo bedeutet nicht das Ende von Oku & The Reggaerockers. Schließlich haben die 2018 ja schon wieder Konzerte gegeben. Doch das Aushängeschild des saarpfälzischen Sunshine-Reggaes, Markus Okuesa, hat nun auch eine erste Solo-CD veröffentlicht. Sie heißt „Hobby-Casanova“.

Seine anderen musikalischen und persönlichen Seiten will Markus Okuesa zeigen, wenn er als OQman Solo Konzerte gibt. Tatsächlich geht es da stiller zu. Weil die Songs in der Hauptsache mit nicht elektrisch verstärkten Instrumenten gespielt werden. Und würde Oku diese Lieder so mit seiner Hauptband spielen, wäre das eben kein Reggaerock mehr. Als erste Auskopplung hat Oku aber doch einen Titel gewählt, der ein wenig nach Oku & The Reggaerockers klingt. „Ich zahle Schmerzensgeld, weil ich Herzen breche, jeden Tag. Man, ich kann doch nichts dafür, dass ich sie alle mag. Bin kein Typ für eine Nacht, ne halbe Stunde ist okay“, singt er da. Dazu schlägt Daniel – Danny Eddy – Krüger, am Piano einen akustischen, aber eindeutig reggaerockigen Rhythmus an. Ja, der OQman hat sich für seine Soloauftritte auch ein paar Lieder vorbehalten, die zunächst für seine Reggaerocker gedacht waren, dann aber doch nicht so recht zu diesen passten. Und warum sollte OQman Solo nicht auch ein wenig reggaerockig sein? „Ich kann mich ja nicht verleugnen“, sagt der Kirrberger dazu. Zu „Hobby Casanova“ hat Oku ein köstliches Video produziert. Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob der Text autobiografische Züge in sich birgt. Doch es wäre für Oku sicher zu einfach gewesen, sich selbst im Video zum Song zu karikieren. Nein, es ist Hans Bollinger, der wie ein Pfau durch den Homburger Stadtpark stolziert, und die Herzen mehrerer Frauen aus der Theatergruppe Kreamief in Waldmohr verzaubert. Das ist herrlich überzogen. Vor allem, weil die Schauspieler durchweg Senioren sind. Trotzdem hat man Oku noch nie so leise und sensibel erlebt, wie auf der ersten OQman Solo-CD. Die beginnt mit der Ballade „Niemals verstehen“. Klavier und Bass gestalten hier eine Melodie, die entfernt an Yann Tiersens Kompositionen zu dem Kinofilm „Die fabelhafte Welt der Amélie“ erinnert. Während der folgende „Hobby Casanova“ erstmals an die Musik der Reggaerocker angelehnt ist, verbindet „Irgendwann“ beide musikalischen Seiten des Komponisten. Daniel Krüger am Piano und die Violine von Lisa Hahnenwald beginnen zwar musikalisch wie ein Hauch. Das hypnotisierende Finale ist indes mitreißend. Es gibt auf der CD viele starke Soli der OQman-Begleitmusiker. Wie von Daniel Krüger, der „Lass mich gehen“ in eine Prise Piano-Jazz taucht. Krüger trat übrigens im März mit Andrew „The Bullett“ Lauer in der Zweibrücker Eventhalle auf und war, wie jetzt beim OQman, auch stark in Lauers CD-Aufnahmen zu dessen CD „The 2nd Journey“ eingebunden. Daniel Krüger ist damit im Moment einer der am meisten beschäftigten Instrumentalisten im Saarland. In „Sag mir wie“ ist auch noch ein energisches Bass-Solo von René Müller eingebunden. Doch auf Dauer klingt die CD dann doch ein wenig zu sanft. OQman ist das im Nachgang auch aufgefallen. Nicht zuletzt, weil Kenner seiner starken OQman-Konzerte ihn darauf ansprechen. „Unsere Lieder entwickeln auf der Bühne definitiv mehr Kraft. Vielleicht liegt es daran, dass die CD ziemlich sauber produziert wurde. Vielleicht hätten wir sie kantiger einspielen sollen“, sinniert der Förderschullehrer. Größtenteils wurde die CD live aufgenommen, mit dem Schlagzeug von Martin Frink, sowie Müller und Krüger. Das kann nicht jede Band. Applaus dafür. CD OQman Solo: „Hobby Casanova“, 13 Titel, 55 Minuten, 13 Euro. Erhältlich bei den Konzerten oder unter www.oqmansolo.de. Man kann die CD bei allen gängigen Downloadportalen herunterladen.

Theatralisch-rätselhaft gibt sich Oku auf der CD.
Theatralisch-rätselhaft gibt sich Oku auf der CD.
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