Kreis Südwestpfalz Einstieg in Kreisstadt und Biosphärenregion

Auf dem Gelände der ehemaligen Landeszentralbank am Talstraßen-Kreisel vor dem Homburger Mannlich-Gymnasium hat am Montag die neue Homburger Touristen-Info ihren Dienst aufgenommen. Seit ihrem Umzug in die neuen Räume am Kreisel sind nun das Kulturamt und das Stadtbusbüro zusammengefasst. Ersteres war zuvor im Rathaus am Forum ansässig; das Stadtbusbüro saß bislang im Talzentrum.

Hausherr des Gebäudes ist der Saarpfalz-Kreis: Er vermietet die jetzt eröffneten Büros an die Homburger Stadtbus- und Parkhausgesellschaft (HPS), eine Tochterfirma der Stadt. Diese wiederum verrechnet ihre Mietkosten mit der Stadt Homburg. Im Eingangsbereich sollen eine wellenförmig geschwungene Empfangstheke und an der Decke eine beleuchtete Leinwand mit aufgedruckter Himmel- und Wolkenlandschaft als Symbol für Offenheit stehen. Diese beiden Elemente sind sicherlich der erste Blickfang für die Besucher. Vitrinen mit regionalen Produkten aus dem Unesco-Biosphärenreservat Bliesgau fehlen in der neuen Tourist-Info nicht. Eine aus Metall gearbeitete Silhouette an der Wand soll die Kreisstadt Homburg mit ihren Wahrzeichen abbilden. Daneben reihen sich Regale mit jeder Menge Prospekten und Informationsmaterial. Für Otto-Normalbesucher leider verdeckt und von vorne nur zu erahnen, wurden hinter dem Empfangsbereich einige beleuchtete, deckenhohe Leinwände mit Fotografien aus dem Saarpfalz-Kreis an den Wänden drapiert. Wie zu hören war, sollen sie eher den Mitarbeitern der umliegenden Büroräume als Motivation dienen, als dass die Besucher auf diese Weise einen Eindruck von der Schönheit der saarpfälzischen Landschaften erhalten. Bei Eröffnungs-Zeremonien gehört das Durchschneiden eines Bandes bekanntlich zum Ritual. Am Montag wurde es zum Stolperstein: Die Offiziellen, denen diese Aufgabe zuteil wurde, stellten sich genau vor eine elektronische Schiebetür am Eingang der Tourist-Info. Mehrmals fuhr die Tür immer dann ihre Glasflügel zusammen, wenn das Band fotowirksam gekappt werden sollte. Schließlich, nach einigen vergeblichen Versuchen, versammelten sich die Kommunalpolitiker vor dem Gebäude, um dort die Schere zu schwingen. Es hat ziemlich lange gedauert, bis dieses Projekt seine Vollendung fand. Bereits der einstige Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und dessen inzwischen suspendierter Nachfolger Rüdiger Schneidewind hatten sich darum bemüht. Aktuell führt Bürgermeister Michael Forster die Geschäfte im Homburger Rathaus. Von dem „Schmuckstück“, das hier am Kreisel entstanden sei, verspricht er sich „eine neue Ära für die Kreisstadt im Fremdenverkehr“. Tourismus und Mobilität würden hier zusammengeführt. Mehr als 70 kulturelle Veranstaltungen umfasst der Jahreskalender der Kreisstadt, hinzu kommt das Tourismusprogramm. Beide Themenfelder würden hier nun gemeinsam abgerufen. Forster hofft, dass Aushängeschilder wie der Schlossberg mit seinen Höhlen, der Hohenburg-Festung und dem renovierten Schlossberghotel, aber auch die Wanderwege, das Römermuseum Schwarzenacker, das Jägersburger Naherholungsgebiet und das Biosphärenreservat Bliesgau hier wirksamer in Szene gesetzt werden. 400 000 Euro hat das Projekt gekostet. Mit 70 Prozent der förderfähigen Kosten hat das Land das Ganze bezuschusst. Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger wies darauf hin, dass der Tourismus als Wirtschaftszweig an der Saar im Wachsen begriffen sei. Inzwischen beschäftige er dort rund 33 000 Menschen. Zum Vergleich sagte Rehlinger, dass in der saarländischen Stahlindustrie heute noch 22 000 und in der Auto-Industrie etwa 40 000 Beschäftigte gezählt würden. Info —Die Homburger Tourist-Info und das Stadtbusbüro sitzen in der Talstraße 57 a am Kreisel vor dem Mannlich-Gymnasium. —Geöffnet montags bis freitags von 9 bis 16.30 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr. —Telefon: Tourist-Info 06841/101820, Stadtbusbüro 06841/101801.