Speyer Universität: Pflanzen erinnern an die Ukraine

Friedensbaum gepflanzt: Standort Freiherr-vom-Stein-Straße.
Friedensbaum gepflanzt: Standort Freiherr-vom-Stein-Straße.

Am Campus der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaft Speyer sollen jetzt ein Friedensbaum und ein ganz besonderer Strauch gedeihen. Sie stehen im Zusammenhang mit der Unterstützung, die die Hochschule in den vergangenen Monaten ukrainischen Wissenschaftlern anbot.

Es ging alles ganz schnell, berichtet Klauspeter Strohm, Sprecher der Universität. Die jungen Ukrainer, die seit Mai am Zertifikatsprogramm „Public Leadership and Administration for (Future) Senior Civil Servants and Managers in the Ukrainian State“ teilgenommen hatten, waren an der Vorbereitung beteiligt. „Blitzartig“ wurde sogar ein Bagger besorgt, sodass am Montag eine Zeremonie mit Ansprache von Rektor Holger Mühlenkamp und Liedern ukrainischer Sängerinnen und eines Geigers auf der Grünfläche zwischen Universität und Freiherr-vom-Stein-Straße möglich war. Dort sollen nun eine Sommerlinde und ein Viburnum gedeihen und an ein besonderes Angebot erinnern.

Die Universität hatte ein Sonderprogramm zur Weiterqualifizierung ukrainischer Beamter, Verwaltungswissenschaftler, Juristen und Ökonomen aufgelegt, als klar geworden war, welche Schäden der russische Krieg in dem osteuropäischen Land anrichten würde. „Inhaltlich geht es schon in Richtung Wiederaufbau“, umreißt Strohm die Premiere. 15 Teilnehmer waren dabei und initiierten nun die Pflanzaktion. Sie wurde auf den ersten von zwei Tagen gelegt, an denen die Abschlusspräsentationen und die Zertifikatsausgaben stattfanden. Die Ukrainer seien als Wissenschaftler in Speyer gewesen und stünden nun vor der schwierigen Frage, wo und wie sie ihre Kompetenzen in ihrem Heimatland am besten einbringen können.

Symbolträchtige Auswahl

Eine Besonderheit, wie das Programm, waren auch die für den Campus ausgewählten Gewächse: Es wurde voll auf Symbolkraft gesetzt. Die Linde wird als Friedensbaum verstanden, der Viburnum, auf Ukrainisch „Kalyna“, gilt als die vielleicht wichtigste Pflanze in der ukrainischen Kultur: Die bitteren roten Beeren sind in der Volksmedizin des Landes als Geheimrezept bekannt. Sie sollen das Blut reinigen, den Hals kurieren und allgemein das Immunsystem stärken.

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