Karlsruhe/Florenz/Ravenna/Speyer Puccinis „Gianni Schicchi“ nach Dante im Badischen Staatstheater

Szene aus „Gianni Schicchi“.
Szene aus »Gianni Schicchi«.

Nun hat auch das Badische Staatstheater Karlsruhe eine neue Opernproduktion als Live-Stream zur Premiere gebracht. Am Mittwoch wurde erstmals die Neuinszenierung von Giacomo Puccinis komischer Oper „Gianni Schicchi“ gezeigt. Die passt zum Dante-Jahr, denn auf die „Göttliche Komödie“ des in Speyers Partnerstadt Ravenna vor 700 Jahren gestorbenen Dichters geht der einstündige Einakter zurück. Dieser spielt in Dantes Geburtsstadt Florenz und handelt von einer gewitzten Erbschleicherei, die am Ende einem jungen Liebespaar zugute kommt.

Anja Kühnhold hat das Geschehen mühelos in die Gegenwart verlegt und mit leichter Hand sehr witzig in Szene gesetzt. Das Zuschauen macht auch am heimischen Endgerät viel Spaß und ist ein kurzweiliges Vergnügen. Sehr gelungen ist die musikalische Einstudierung. Der Erste Kapellmeister Johannes Willig dirigiert die reduzierte Orchesterfassung von Mathias Weigmann sehr frisch und akzentreich. Auch wenn es jedes Instrument nur einmal gibt, wird der Reiz von Puccinis genialer Partitur offenkundig. Kammersänger Armin Kolarczyk gibt einen eher jugendlichen und sehr kultiviert singenden Gianni Schicchi. Unter den Verwandten des verblichenen Buoso Donati fallen Ariana Lucas und Kammersänger Konstantin Gorny besonders wirkungsvoll hervor. Eleazar Rodriguez glänzt wieder in der lyrischen Tenorrolle des Rinuccio – und die koreanische Sopranistin Hye Jung Lee begeistert als Lauretta durch einen wundervoll ebenmäßigen und betörenden Gesang.

Vom 18. Mai bis 1. Juni ist die Produktion als Video on demand abrufbar unter www.staatstheater.karlsruhe.de.

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