Speyer Pilotprojekt zwischen den Häusern

Reges Interesse gleich beim ersten Termin: Bernd Assenmacher (links) mit Anwohnern an der Stelle des künftigen „Piko-Parks“.
Reges Interesse gleich beim ersten Termin: Bernd Assenmacher (links) mit Anwohnern an der Stelle des künftigen »Piko-Parks«.

Die Artenvielfalt fördern und das Wohlbefinden im Wohnumfeld erhöhen soll ein neues Projekt, das die Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer (GBS) mit dem Wissenschaftsladen (Wila), einem Verein aus Bonn, angegangen ist. Ein naturnaher „Piko-Park“ soll auf einer Fläche zwischen der Ernst-Abbe- und der Georg-Kerschensteiner-Straße entstehen. Rund 100.000 Euro sind dafür im Topf.

Während sich das Bundesamt für Naturschutz mit einer Förderung von gut 80.000 Euro an der Summe beteiligt, schießt die GBS, die in Speyer rund 2000 Wohn- und Gewerbeeinheiten bewirtschaftet, laut Geschäftsführer Ingo Kemmling die restlichen 20.000 Euro zu. Positiv überrascht äußerte sich Kemmling über die Resonanz beim Startschuss gestern Nachmittag, den die Projektpartner initiiert hatten. Wila-Vertreter Bernd Assenmacher sagte sogar: „So viele Personen wie hier hatten wir bei keinem der anderen ersten Treffen.“ In Bonn, Erfurt und Dortmund hat der Verein bereits Erfahrungen mit „Piko-Parks“ gesammelt. „Erst sind die Bürger skeptisch, aber dann bringen sich alle ein und freuen sich am Ergebnis“, so Assenmacher. Das Gleiche erhofft er sich von den Speyerer Akteuren. 220 Wohneinheiten sind in Häuserblocks rund um die gewählte Fläche zu finden, informierte Karin Hille-Jacoby vom Sozialmanagement der GBS. Vermittelt worden sei der Kontakt zu Anbieter Wila durch die städtische Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Gehrlein. „Der Gedanke, dass für die Menschen und die Natur in Kombination etwas getan wird, hat uns überzeugt“, erklärte Hille-Jacoby. Gerade für die älteren Mieter, von denen es viele in dem Gebiet gebe, sei ein Park zwischen den Häusern ein gutes Angebot. „Dort finden sie Erholung, aber auch Begegnung und Austausch“, so Hille-Jacoby im RHEINPFALZ-Gespräch. Mit der Idee des Mitmachparks hatte sich der Wila um Förderung bemüht und sie bekommen, erklärte Assenmacher. Der Verein suche Kontakt zu Wohnbaugenossenschaften, um Projekte umzusetzen. Auf zirka 300 Quadratmetern Fläche – zurzeit nur von Gras bewachsen – soll eine kleine Oase entstehen. Abgefragt wurden gestern erste Ideen und Anregungen. Konkretisiert werden sollen diese bei einem Gestaltungsworkshop am Samstag, 22. September. „Unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Erholung, Natur und Spiel werden die Merkmale herausgegriffen, die den Menschen hier am wichtigsten sind. Diese werden in einem nächsten Schritt in einen Landschaftsplan einfließen“, so Assenmacher zur Vorgehensweise. Geplant ist, im kommenden Frühjahr mit der Neugestaltung zu beginnen. Beim Pflanzen können die Bewohner dabei selbst zupacken. „Der Park soll sich nachhaltig etablieren“, betonte Assenmacher.

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