Speyer „Nur Post ist offen“

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Die RHEINPFALZ begibt sich auf die Suche nach Gesprächspartnern. Auf dem Heinrich-Lang-Platz hat Ellen Korelus-Bruder gestern Helmut Schmotz (57) mit Berner-Sennen-Mischling Balou getroffen.

Herr Schmotz, bei dem Wetter jagt man doch keinen Hund vor die Tür. Was machen Sie und Balou um diese Zeit und bei dem Regen hier?

Wir sind auf dem Weg zu den Omas, also meiner Mutter und Schwiegermutter. Meine Frau ist schon da. Sind die Omas echte Siedlerinnen? Nein. Sie sind vor vier Jahren nach Speyer-Nord gezogen und haben im ehemaligen katholischen Pfarrhaus ihre Wohngemeinschaft gegründet. Praktisch: Auf dem Weg dahin kann Balou gleich noch sein Geschäft verrichten. Etwa auf dem Platz? Niemals. Es reicht schon, dass andere Hunde hier ihre hässlichen Spuren hinterlassen. Und leider nicht nur Hunde. Auch Menschen schrecken leider nicht davor zurück. Der Platz sieht auch nicht gerade einladend aus. Oder was meinen Sie? Das eine oder andere wäre schon verbesserungsbedürftig. Aber damit ist es so eine Sache. Da kann man gar nicht so schnell schauen, wie Blumen und Pflanzen wieder ausgerissen sind. Das haben wir vor der Kirche erlebt. Die Kübel bleiben jetzt leer. Für Kinder ist der Platz ideal, zum Beispiel zum Fußballspielen. Auf den Sitzbänken treffen sich oft Senioren zum Erzählen. Und sonst ist nichts los? Mittwochs, wenn der kleine Wochenmarkt hier ist, stehen die Leute vor Gemüse-, Fleisch- und Dampfnudelständen Schlange. Den Metzger gibt ja es inzwischen auch nicht mehr. Der Bäcker macht Urlaub. Nur die Post hat geöffnet. Und die Pizzeria. Am Montag sind die Ferien im neuen Tatoo-Laden zu Ende. Richtig voll wird es hier nur beim Siedlerfest und der adventlichen Siedlung. Früher wurden hier auch ökumenische Gemeindefeste gefeiert. Die finden inzwischen im Innenhof von St. Konrad und im Gemeindezentrum der Christuskirche statt. Halten wir Sie von der Arbeit ab? Ich habe Urlaub. Nebenberuflich kümmere ich mich um St. Konrad. Deshalb muss ich jetzt auch weiter. Heute Nachmittag hole ich die Pfadfinder am Bahnhof ab. Sie kommen vom Zeltlager zurück. Und die Omas wundern sich sicher schon, wo ich so lange bleibe. (kya)

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