Speyer Malteser suchen neue „Bessermacher“

Segnung im Dom (von links): Christopher Wolf, Johannes Freiherr von Warsberg und Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer.
Segnung im Dom (von links): Christopher Wolf, Johannes Freiherr von Warsberg und Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer.

Diözesanleiter – das bedeutet die Führung von 1700 Maltesern im Haupt- und Ehrenamt in der Diözese Speyer an 15 Standorten in der Pfalz und Teilen des Saarlandes. Die ehrenamtliche Position wurde jetzt im Dom an einen Rechts- und Medienexperten neu vergeben.

Nach 22 Jahren ist Johannes Freiherr von Warsberg als Diözesanleiter der Malteser im Bistum Speyer mit einer Messe im Dom verabschiedet worden. Nachfolger ist Christopher Wolf, der seit März dieses Jahres bereits stellvertretender Diözesanleiter war. Hauptberuflich ist der promovierte Rechtswissenschaftler als stellvertretender Direktor und Justiziar der Medienanstalt Rheinland-Pfalz tätig.

Freiherr von Warsberg ist seit 1983 Mitglied bei den Maltesern. Zur Jahrtausendwende wurde er zum Diözesanleiter berufen. Laut Bistum haben sich die Malteser unter seiner ehrenamtlichen Leitung im Tandem mit der hauptamtlichen Diözesangeschäftsführung – Chefin Jennifer Arweiler und ihr Team sitzen in Speyer im Alten Postweg – zu einem breit aufgestellten Dienstleister im sozialen Sektor entwickelt. Dazu gehörten Hilfsangebote vom Rettungsdienst und Katastrophenschutz über die Integrationsarbeit bis hin zur Unterstützung im Alter und bei der Pflege. Motto seit 950 Jahren: „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“.

Urgesteine scheiden aus

Wolf habe in kaum vier Monaten als stellvertretender Diözesanleiter bereits Akzente gesetzt. „Er war sofort für uns da und hat den Austausch auf Augenhöhe gesucht“, lobte Diözesanjugendsprecher und Vorstandsmitglied Philipp Ochsner. „Beim Jugendlager genauso wie beim kurzfristig auf die Beine gestellten Benefizkonzert für die Ukraine.“ Wolf warb für das Ehrenamt bei den Maltesern: Auch hier ist eine Veränderung zu spüren, denn viele der „Malteser Urgesteine“ scheiden ihm zufolge nach und nach altersbedingt aus. Doch für Nachwuchs sei gesorgt – mehr als ein Viertel der aktiven Mitglieder im Bistum Speyer sei unter 30 Jahre alt, in mehreren Gliederungen habe bereits ein Generationenwechsel in der Leitung stattgefunden. Beispiel Speyer: Mirco David und Ruth Bellmann sind gerade vor wenigen Wochen als Ortsleiter auf die langjährigen Amtsinhaber gefolgt.

„Die Möglichkeiten bei uns sind groß, das Ehrenamt ist vielfältig und abwechslungsreich. Mit 15 Standorten in der Region sind wir auch in Ihrer Nähe“, betonte Wolf. Er verstehe die Arbeit des Verbands so, dass die Malteser „ganz nah dran sind, wenn andere Hilfe brauchen“. Diese Stärke der Malteser im Bistum Speyer möchte er „mit aller Kraft weiterentwickeln“ und in der ältesten Hilfsorganisation der Welt die Welt „jeden Tag ein bisschen besser machen“. Gerade die Jahre seit Beginn der Corona-Pandemie haben laut Moritz Graf Brühl, Leiter der Malteser in Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz, die Möglichkeit dazu gegeben: „Teilweise gab es kaum Zeit zum Luft holen, aber wir haben auch viel Neues gelernt.“ Ein Beispiel dafür in Speyer ist das seit Monaten etablierte Schnelltestzentrum im Bruder-Konrad-Haus.

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