Speyer „Länderspiel bei uns in guten Händen“

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Ein Volleyball-Leckerbissen erwartet die Zuschauer am nächsten Mittwoch (19 Uhr) in der Speyerer Osthalle, wenn die Nationalmannschaften der unter-18-jährigen Juniorinnen aus Deutschland und Frankreich aufeinandertreffen. Martin Erbacher hat sich mit Heinz Fischer (69), Abteilungsleiter beim gastgebenden TSV Speyer, unterhalten.

Was ist schwerer: Sich wie heute um die Enkel zu kümmern oder ein Länderspiel zu organisieren?

Die Enkel organisieren sich selbst. Ein Länderspiel zu organisieren, ist nicht schwer. Wir haben ja eine gewisse Erfahrung. Es läuft, und wir haben genügend Helfer. Was hatten Sie heute Morgen schon mit dem Spiel zu tun? Mit Ralf Gollon machen wir gerade das Programmheftchen. Es geht nun in den Druck. Bürgermeisterin Monika Kabs haben wir auch angeschrieben. Wir müssen die Fahnen organisieren, Präsente von Stadt und Verein wie Brezeln besorgen. Wie sind Sie an dieses Länderspiel gekommen? Der Deutsche Volleyball-Verband hat uns angerufen, ob wir nicht mal wieder Lust hätten. Bei uns wissen sie, dass es in guten Händen ist, dass es läuft, und ich sehe das auch so. Es ist aber immer wieder spannend, welche Betreuer und Spieler kommen. Wir hatten ja auch schon Länderspiele der Aktiven. Die Dimension der Halle stimmt aber nicht mehr. Sie ist nicht hoch genug. So richten wir eben kleinere Länderspiele aus Warum spielen die französischen Juniorinnen so oft in Speyer? Die Spielerinnen beider Mannschaften sind wieder im deutsch-französischen Jugendlager in Offenburg und Heidelberg. Das gibt es schon ewig. Jetzt gibt es drei Länderspiele. In Speyer ist das letzte. Wie gut sind die Französinnen? Das letzte Mal haben wir klar verloren. Sie waren um einiges besser. Ich wünsche mir ein Fünf-Satz-Spiel. Bei solchen Länderspielen werden auch spezielle Varianten ausprobiert. Doch gegen Satzende geht es darum, den Sack zuzumachen. Wie nah sind die Speyerer Talente Michelle Brunsch und Maisha Grimm an der Juniorinnen-Nationalmannschaft? Sie sind noch zu jung. Da muss einiges passen. Michelle geht jetzt aufs Sportinternat in Dresden. Die Spielerinnen sind ja fast alle in Internaten. Was war der Höhepunkt bei all den Länderspielen? Das Damenspiel 1989 gegen Südkorea. Die Halle war gerammelt voll. Sie ist für 1000 Zuschauer zugelassen. Es waren aber ein, zwei mehr drin. Es war ein ganz wildes Spiel. Südkorea hat 3:2 gewonnen. Renate Rieck hat noch gespielt. Wir haben den Sükoreanerinnen den Dom gezeigt, sind mit ihnen aufs Heidelberger Schloss gefahren. Am Schluss haben sie in unseren VW-Bussen an der Decke unterschrieben. Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie? Mit 400 bis 500 wären wir zufrieden und kommen auf unsere Kosten. Es ist es uns aber wert, wenn wir etwas drauflegen. Gestern haben Leute aus Blieskastel und Kaiserslautern angerufen, die kommen wollen. Die Zuschauer sollten eine Stunde vorher da sein. Das professionelle Aufwärmen und Einspielen ist allein das Eintrittsgeld wert. Die Abendkasse öffnet um 17 Uhr. Erwachsene zahlen sieben Euro, Kinder drei. Hat nach den Anschlägen von Paris in der Vorbereitung die Sicherheit eine Rolle gespielt? Nein, jetzt machen Sie mir aber Angst. Vielleicht rufen wir mal bei der Polizei an, ob wir etwas beachten müssen. Was stand bei den Vorbereitungen im Mittelpunkt? Wir wollten gescheite Plakate und hatten viel Kontakt zum Verband. Die helfen alle. Aber manchmal dauert es etwas. Wir haben einen Kostenvoranschlag gemacht und Eintrittskarten gedruckt, überlegt, was wir in das Programmheft nehmen. Wie läuft der Tag aus Vereinssicht ab? Nach Absprache mit den Handballern, die normalerweise Trainingszeit hätten, und dem Hausmeister, können wir ab 16 Uhr in die Halle. Dann wird die Tribüne herausgezogen und vielleicht gereinigt, Fahnen und das Netz aufgehängt. Die Damenmannschaft hat sich spontan bereiterklärt, für den Imbiss zu sorgen. Auch die Herren helfen mit, bauen auf. Da ist auf alle Verlass. Wir kümmern uns um die Platzzuweisung, Anschreibetisch, bereiten alles für das Schiedsgericht vor. Speyer und TuS Heiligenstein stellen die Balljungen. Erst kommen die Mannschaften, dann die Betreuer. Nach dem Spiel verpflegt die Vereinsgaststätte die Spielerinnen. Wir denken, dass wir um 23 Uhr fertig sind und dann ein Bier trinken dürfen. Wann gibt es das nächste Länderspiel in Speyer? Das lassen wir auf uns zukommen. Vielleicht bemühen wir uns im nächsten oder übernächsten Jahr wieder um eine südwest- oder deutsche Meisterschaft. Als Rentner habe ich nun mehr Zeit, mich um alles zu kümmern. Früher lief das alles neben dem Dienst. (Archivfoto: Lenz) so spielen sie Deutschland, Außenangriff: Vanessa Agbortabi, Sindy Lenz, Aisha Skinner (alle VCO Berlin), Elisa Lohmann, Gina Köppen (beide VCO Schwerin), Hanna Orthmann, Pia Leweling (beide USC Münster) - Diagonal: Rica Maase (VCO Dresden), Natalie Sabrowske (SC Potsdam), Lena Große-Scharmann (MTV Stuttgart) - Libero: Sophie Dreblow (Potsdam) - Mittelblock: Merle Weidt, Maike Herzog (beide Berlin), Luise Klein, Sabrina Krause (beide Schwerin), Stella Dreisewerd (Münster), Jennifer Böhler (Stuttgart) - Zuspiel: Pia Kästner (Berlin), Julika Hoffmann (Stuttgart) Frankreich: Ludivine Casali, Adeline Aubry, Schérine Dahoue, Clara Saleilles (alle RC Cannes), Sadio Dioumanera, Aurélia Ebatombo (beide Asniers VB), Lisa Jeanpierre (Kingersheim), Chloé Once, Clara Martin (beide Beziers VB), Bruna Pezelj (Monaco), Constance Plat (Dunkerque GL), Katia Tetuanui (Meximieux), Amélie Rotar (Venelles), Amandha Sylves (Saint-Raphael) Länderspiele in Speyer, 1980: Junioren und Juniorinnen jeweils gegen Frankreich - 1982: Juniorinnen gegen Frankreich - 1986: Damen Bulgarien gegen Frankreich, Deutschland gegen Kanada - 1988: Juniorinnen gegen Griechenland - 1989: Damen gegen Südkorea - 1990: Juniorinnen gegen Frankreich - 1991: Herren gegen Schweden - 1996: Junioren gegen Polen - 2000: Damen gegen Kroatien - 2013: Juniorinnen gegen Frankreich

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